Völkermord mit Leopard

Afrin Aus Angst vor dem Rechtspopulismus unterstützen EU-Regierungen das brutale türkische Vorgehen gegen die Kurden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2018
Kennzeichen D: Wo Kampfpanzer rollen, müssen regelmäßig auch Kinder verfrachtet werden
Kennzeichen D: Wo Kampfpanzer rollen, müssen regelmäßig auch Kinder verfrachtet werden

Foto: Halil Fidan/AA/Getty Images

Es besteht kein Zweifel daran, dass die ethnischen Säuberungen, die auf türkische Streitkräfte und die mit ihnen verbündeten islamistischen Milizen zurückgehen, als Kriegsverbrechen einzustufen sind. Schließlich richten sie sich ausdrücklich gegen die ethnischen und religiösen Gruppen der Kurden, Jesiden und Christen. Das Bemerkenswerte an der türkischen Invasion in Afrin – bis dahin eines der wenigen noch weitgehend friedlichen Territorien Syriens – besteht darin, dass Präsident Recep Tayyip Erdoğan von Anfang an erklärt hat, dass es ihm um eine solche ethnische Säuberung geht. Die Region Afrin ist seit Jahrhunderten überwiegend kurdisch. Am Vorabend der Invasion, die Ende Januar begann, zauberte der tü