Kopierer, wer bin ich?

Ausstellung Pati Hill schuf Kunst durch Reproduktion. In München ist eine Auswahl zu sehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2020

Bei Ausstellungen von kürzlich wiederentdeckten und leider bereits verstorbenen Künstlerinnen, denen zu Lebzeiten nur wenig bis gar keine Aufmerksamkeit von Institutionen und Kunstmarkt zuteil wurde, stellt man sich immer wieder die Frage: Was ist hier passiert? Warum erst jetzt? Ganz besonders dann, wenn die Arbeit selbst eine ganze Reihe ästhetischer Bezugsfelder sowie Techniken der Gegenwartskunst vorweg nimmt. Im Fall von Pati Hill erscheint die Antwort wie ein unlösbares Rätsel, erfüllt sie doch gleich mehrere der klassischen Anforderungen einer vielversprechenden Künstlerinnen-Karriere ihrer Zeit. Keineswegs kann man von einer Outsider-Künstlerin sprechen. Seit 1960 ist sie mit dem New Yorker Pop-Art Galeristen Paul Bianchini verheiratet, ihre