Eins hat uns die heftige Debatte um die Aufnahme von Flüchtlingen gelehrt: die CSU ist eine radikale Partei. In der Mitte waren und sind die bajuwarischen Christsozialen nicht beheimatet. Mit unerträglich dumpfem Populismus und latent fremdenfeindlicher Rhetorik fischt die Partei seit jeher am rechten Rand. Warum also behandeln wir die CSU so, als gehöre sie der moderaten Mitte an?
Da ist zum Beispiel der Klassiker-Spruch: " Wir sind nicht das Sozialamt für die ganze Welt". Er fand sich auf Plakaten von AfD und NPD, aber auch CSU-Chef Horst Seehofer nimmt ihn gern in den Mund. Da ist sein fragwürdiges Versprechen, sich in der Berliner Koalition "bis zur letzten Patrone" gegen "Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme" zu wehren. Da ist auch der mantraartig wiederholte Kampfbegriff "massenhafter Asylmissbrauch" - der übrigens völliger Unfug ist: jeder hat das Recht, einen Asylantrag zu stellen; Missbrauch ist daran gar nichts.
Und anders als es die CSU darstellen will, haben auch Menschen vom Balkan reale Gründe zu fliehen - ein Drittel der Asylbewerber vom Balkan etwa sind Angehörige der Roma-Minderheit, die in ihren Heimatländern systematisch diskriminiert wird. Klar ist: das Asylrecht deckt aktuell Flucht aus wirtschaftlichen Gründen nicht ab. Wer aus dem Balkan vor ökonomischem Elend flieht, kann hier kaum auf Asyl hoffen. Doch die Antwort der CSU - Express-Abschiebezentren einzurichten, ist falsch. Stattdessen muss es ein Einwanderungsgesetz mit Arbeitsvisa für diese Menschen geben. Und dreimal darf man raten, wer sich dagegen sperrt: es ist natürlich die CSU.
Anstatt an konstruktiven Lösungen zu arbeiten, pflegen die Christsozialen jedoch ihren Hetz-Populismus. Und gehen zu völlig absurder Panikmache über. Andreas Scheuer etwa sagt mit gegelten Haaren in Fernsehkameras, "60 Millionen" stünden "an den Grenzen". Wie solle man dieser "Massen" Herr werden. So kreiert er ein unrealistisches Drohszenario: natürlich weiß ein Andreas Scheuer, dass nicht 60 Millionen an Deutschlands Grenzen ausharren. Aber sagen tut er das nicht. Ebenso abwegig ist sein Bild von einer neuen 'Völkerwanderung' - die zum 'Implodieren' der Gesellschaft führen könne - mit dem er gezielt Angst vor einer vermeintlichen 'Überfremdung' schürt. Ein anderes Mal hört man Scheuer sagen, das Asylrecht sei nicht für "Sozialtouristen, die einen Freifahrtschein ins All-inclusive-Sozialparadies buchen wollen" gemacht. Das ist verbale Brandstiftung in Reinform, ebenso wie sein Gerede von Menschen, die sich in Deutschlands "soziale Hängematte legen" wollten. So viel Zynismus und Kaltschnäuzigkeit macht sprachlos.
Und wenn der Blogger Sascha Lobo bei Maybritt Illner kess, wenngleich nicht unberechtigt, vorschlägt, man könne die Flüchtlinge doch Vertriebene nennen, sagt Bayerns CDU-Innenminister Joachim Herrmann empört, das sei doch eine ' Beleidigung' für alle 'wirklich damals Vertriebenen'. Warum eine Beleidigung, Herr Herrmann? Etwa weil die Menschen aus Syrien oder Afghanistan weniger wert sind in ihrem Weltbild? Und warum eigentlich nicht? Schließlich sind diese Menschen völlig richtig als Vertriebene zu beschreiben - vertrieben etwa durch Krieg oder die Terrormiliz IS.
Die CSU hat sich den Rassisten in der Asyldebatte angebiedert wie keine andere Partei. Die öffentlichkeitswirksamen Statements, mit denen sich Spitzenpolitiker der Partei jetzt von rechtsterroristischen Anschlägen distanzieren , kann nicht darüber hinwegtäuschen. Kriminelle Ausländer raus, krakeelten sie auf den Straßen von Freital; und die CSU sagte 'wer betrügt, der fliegt'. Mit primitiven Vorurteilen und billiger 'Klartext'-Rhetorik leistete die Partei den rechtsextremen Untaten Vorschub. Sie half, ein gesellschaftliches Klima zu schaffen, in dem Flüchtlinge als Bedrohung und Belastung gesehen werden. Sie gab den "Das-Boot-ist-voll"-Sprüchen und dem "Asylbetrüger"-Rassismus einen Anstrich der Seriosität und Legitimität. Die CSUler hatten keine Skrupel, mit markigen Bierzeltreden die fremdenfeindliche Stimmung anzuheizen, nur um ein paar Wähler einzufangen. Dass sie dabei womöglich mithalfen, die zerstörerischen Kräfte rassistischen, gewaltbereiten Hasses zu entfesseln, kümmerte die Christsozialen wenig.
Der Lack ist ab, und nun kommt das wahre Gesicht dieser Partei mehr zum Vorschein als je zuvor.
Kommentare 45
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/08/13/dlf_20150813_0525_6996c5ad.mp3
Wann hört eigentlich dieses unsinnsgeschwätz vom "wirtschaftsflüchtling" endlich auf?
"...das Asylrecht deckt aktuell Flucht aus wirtschaftlichen Gründen nicht ab." Das muss es auch gar nicht - denn in einer kapitalistischen geldwirtschaft, ist der einzig wirklich einsichtige grund für einen "wohnortwechsel", die aussicht auf ein besseres leben andernorts. Das ist in den USA - wo kapitalismus in seiner reinsten form vorkommt - bereits soweit entwickelt, dass ganze heerscharen gar keine feste bleibe mehr haben, sondern in wohnmobilen leben, damit sie heute hier und morgen dort ihre arbeitskraft anbieten können.
Also, alle, die aus wirtschaftlichen erwägungen nach d-land wollen, sollten höchst willkommen sein. Was sich z.B. darin ausdrücken könnte, dass diesen menschen übergangshilfen zuerkannt werden, damit sie die zeit überbrücken können, bis sie sich hier erwerbsmässig umtun können.
Genaugenommen ist "asyl" ein überholter begriff aus einer zeit, in der aus politischen gründen fliehenden, für eine gewisse zeit unterhalt gewährt wurde, mit dem hintergründigen ziel, dass sie ihre politische arbeit gegen die "feinde", die vor allem auch die feinde der asylgeber waren, fortsetzen.
Das hat mit der heutigen realität nichts mehr zutun - und gehört abgeschafft.
Sehr guter Artikel, trifft mMn den Kern. Horst Seehofers CSU ist nicht nur in Bezug auf die Migrationsthematik eine radikale und populistische Partei. Sie erweist sich auch bei anderen Themen, spontan fällt mir da Klimaschutz ein, als realitätsfern.
Als ich neulich bei Illner Maybrit die Sendung gesehen habe, haben sich die Flüchtlingsführsprecher auch nicht anders angehört. Völlig argumentfreier Populismus. Gefühlsaffekte freien Lauf gelassen. Ich möchte sicher nicht von denen Regiert oder auch nur beraten werden, die so mit echten Problematiken umgehen.
Der einzige, der wenigstens etwas argumentieren konnte, war ein wohl niederer Beamter aus dem Staatsdienst, der aus seinem Alltag berichtete. Darin gab es Argumente.
Auweia, "Fürsprecher" mit h.
Sehr geehrter Herr Lambarth,
tatsächlich finde ich es auch fragwürdig, dass einige (gerade in der CSU) den Begriff "Wirtschaftsflüchtling" wertend benutzen. Selbstverständlich ist die Suche nach einem besseren Leben ein völlig legitimer Grund für einen Wohnortwechsel. Schließlich ist Bewegungsfreiheit auch ein Menschenrecht. Deswegen - um hier etwaige Missverständnisse aufzuklären - bin ich ebenso wie sie der Meinung, dass wir diese Menschen hier herzlich willkommen heißen sollten - aus humanitären wie aus praktischen Gründen: demografischer Wandel, Fachkräftemangel etc. Aktuell jedoch gibt das Asylrecht es nicht her, und deswegen benötigen wir ein neues gesetzliches Instrument: ein Einwanderungsgesetz. Natürlich könnte man die Definition von Flüchtlinge auf wirtschaftliche Ursachen erweitern, leider befürchte ich jedoch, dass das in der aktuellen politischen Lage ein unrealistischer Wunsch ist.
Und egal wie man es nennt - Flüchtlingsschutz, Einwanderervisa, Asyl - klar ist: wer aus bitterem wirtschaftlichem Elend hierher kommt, sollte m.E. Bleiberecht erhalten. Ob man das jetzt Asyl nennt oder nicht ist primär nicht so wichtig
Stattdessen muss es ein Einwanderungsgesetz mit Arbeitsvisa für diese Menschen geben.
Aber doch bitte zum gesetzlichen Mindestlohn von 8.50 €/h!
"Und egal wie man es nennt - Flüchtlingsschutz, Einwanderervisa, Asyl - klar ist: wer aus bitterem wirtschaftlichem Elend hierher kommt, sollte m.E. Bleiberecht erhalten."
Das ist Ideologie ohne Praxisbezug. Angenommen, die Bundesregierung würde diese Haltung propagieren: Wer nach D kommen will, kann kommen: "Macht euch auf den Weg zu uns, ihr Verdammten dieser Erde!" Solche moraldurchtränkten Thesen sind gut für ein reines Gewissen, aber nicht sinnvoll für ein gedeihliches gesellschaftliches Zusammenleben. Politik muss mit realen Voraussetzungen arbeiten, also mit den real hier lebenden Menschen und der real vorhandenen Infrastruktur. Wie würden die Eingeborenen und Eingesessenen reagieren, wenn sie solche Verkündigungen hörten? Vielleicht kannst du dazu mal Überlegungen anstellen.
Praxisbezug: Arbeitskräftemangel ( die deutsche Wirtschaft sucht verzweifelt nach Menschen), demografischer Wandel. Die Uni Coburg hat errechnet, dass wir jährlich 533.000 Zuwanderer benötigen. Einwanderung bringt übrigens kulturelle Vielfalt, die für gesellschaftliches Zusammenleben sehr sinnvoll sein kann. Und Flüchtlinge, die hier arbeiten dürfen und Steuern zahlen, helfen der ' real vorhandenen Infrastruktur' zu wachsen.
Mal davon abgesehen, dass die meisten 'Verdammten dieser Erde' in Nachbarländer bleiben, siehe die syrischen Flüchtlinge im Libanon oder der Türkei. Da kann man vielleicht von Überforderung sprechen - auch, weil wir diese Länder nicht ausreichend unterstützen.
Deutschland ist nun mal ein Einwanderungsland. Und ein europäischer Wirtschaftsmotor. Wenn nicht wir, wer schafft es dann?
Wieso soll Arbeit nur zum Mindestlohn bezahlt werden?
Ich nehme mal an, Sie haben das anders gemeint.
"Massenflucht – Vorboten einer neuzeitlichen Völkerwanderung"
"Die europäische Geschichte ist reich an Beispielen für solche Menschenströme mit ihren unvermeidlichen Dammbrüchen. Wir tun gut daran, uns mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass diesen Zug nichts aufhalten wird, weder das Dampfgeplauder der Stammtische, noch die Militanz der Pegidaaktivisten und auch nicht die zum Ritual verkommenen Wir-haben-alles-im-Griff-Parolen der Politiker und deren Claqueure in dienstbeflissenen Medien. Wenn der CSU-Vorsitzende Seehofer beim Politischen Aschermittwoch mit heiserer Stimme tönt, dass er sich „bis zur letzten Patrone … gegen eine Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme“ sträuben werde, klingt das unerschrocken und heldenhaft. Es hat jedoch die gleiche Verlässlichkeit wie die Ankündigung eines durch Alkoholgenuss enthemmten Sprücheklopfers auf dem Marktplatz, er könne den bevorstehenden Sonnenuntergang aufhalten. Tatsache ist nämlich, dass es nichts mehr zum Aufhalten gibt. Denn die Zuwanderung ist seit Längerem im Verlauf und wir sind ohnmächtige Zeugen derselben. Es wird kein Zurück in die Beschaulichkeit der letzten Jahrzehnte geben."
http://www.nachdenkseiten.de/?p=27362
Auch ich möchte hier auf den Artikel von Peter Vonnahme (ehem. Asylrichter!) hinweisen. Absolut lesenswert und regt sehr zum Nachdenken an! http://www.hintergrund.de/201508223637/feuilleton/zeitfragen1/vorboten-einer-neuzeitlichen-voelkerwanderung.html
An dem Rassismus der CSU ist nichts "unterschwellig". Sogar die Nazis haben sich seit den 90ern scheinbar geistig weiterentwickelt: sie zünden keine Flüchtlingsheime mehr an, wenn Menschen drin sind. Das Weltbild und die Parolen der CSU dagegen, mit der Ersteres verbreitet wird, sind heute genauso geistig inzestuös und brandstifterisch wie damals. Danke an den gebildeten, reflektierten und eloquenten Sascha Lobo, dass er den bildungsarmen und rhetorisch beschränkten CSU-Herrmann mit Leichtigkeit zerlegt hat und ihn und somit die Partei, die er repräsentiert, treffend das genannt hat, was sie sind: Rassisten.
"Die Uni Coburg hat errechnet, dass wir jährlich 533.000 Zuwanderer benötigen."
Warum? - Wer hat denn diese Studie in Auftrag gegeben? Nun, ich will's dir sagen: die Bertelsmann-Stiftung. Welche Funktion hat die Bertelsmann-Stiftung in der Tagespolitik? Sie bringt immer die richtigen Umfragen zum richtigen Zeitpunkt, damit ihr Klientel bedient wird. Die Bertelsmann-Stiftung ist die Einrichtung - übrigens durch ein geschicktes Modell indirekt über Steuern finanziert -, die neoliberales Denken, sei es die Hochschul"reformen", sei es die europäische Kriegspolitik, sei es die Sozialpolitik, hoffähig macht.
Berüchtigt sind die vielen demographischen Kaffeesatzlesereien, die Jahrzenhnte im Voraus die Zukunft beschreiben: Hartz-IV lässt grüßen.
Dazu A. Müller:
"Diese Mission ist für jedermann nachlesbar:
Eine über den Wettbewerb hergestellte Effizienz als Steuerungsinstrument an Stelle von Mitbestimmung und demokratischer Gestaltung. Kurz: der Markt kann alles besser als der Staat. Zivilgesellschaftliches Engagement ist besser als steuerfinanzierte Daseinsvorsorge.
Sozialstaat gilt als überdehnt oder gar überholt. (Liz Mohn: „Der anonyme Wohlfahrtsstaat hat ausgedient, an seine Stelle tritt der soziale Staat, der vom bürgerschaftlichen Engagement und vom solidarischen Verhalten aller lebt. Dass möglichst viele verantwortungsvoll ihr Können in den Dienst der Gemeinschaft stellen, das macht diesen Staat auf Dauer lebensfähig“ (Financial Times Deutschland vom 5. 12. 2006, Gastkommentar)
Und immer geht es deshalb auch um ein Zurückdrängen des Staates, eine Verringerung der Staatsquote und – als Mittel dazu – um die Senkung der Steuerlast.
„Es ist ein Segen, dass uns das Geld ausgeht. Anders kriegen wir das notwendige Umdenken nicht in Gang“, sagte Reinhard Mohn schon 1996 in einem Stern-Interview."
>>Die Uni Coburg hat errechnet, dass wir jährlich 533.000 Zuwanderer benötigen.<<
Damit sind natürlich Waffenexporte und Anheizen Kriegen gerechtfertigt. Sonst kommen die ja nicht.
Das ist das Eine. Das Andere ist, dass die hochkapitalistischen Staaten die Ausbildung der Arbeitskräfte gerne anderen Staaten überlassen. Das ist natürlich billiger.
Mich wundert, dass diese deutschnationale Sicht hoffähig wird. Wenn es um qualifizierte Menschen geht, die "wir" benötigten, fragt man sich doch: Werden diese Menschen in ihren Herkunftsländern nicht gebraucht?
Dass sich der BDI und andere Unternehmensorganisationen für die Zuwanderung einsetzen, liegt doch nicht an deren Menschenfreundlichkeit. Und dass die Uni Coburg im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung, deren geistige Nähe zu den Unternehmensverbänden nur schlecht zu bestreiten ist, solche Daten produziert, spricht nicht für die wissenschaftliche Unabhängigkeit. Zudem ist es lächerlich, mit einer derart genauen Zahl - 533.000 per anno - Seriosität zu suggerieren.
Nur eine kurze anmerkung zur scheinbar streitigen zahl von "jährlich 533.000 Zuwanderern":
Die demographische faktenlage ist ganz einfach (und keine erfindung der Bertelsmann-Stiftung):
Zwischen 2010 und 2020 werden in d-land 5 mio. mehr menschen aus dem erwerbsprozess ausscheiden, als neu in ihn eintreten werden. Um den verlust von 5 mio "werktätigen" auszugleichen, müssten folglich über 10 jahre jährlich 500.000 menschen einwandern um diese arbeitskräfte ersetzen.
Dabei gibt es zwei probleme: a) die "falsche" qualifikation der einwanderer, die nicht einfach die stellen der ausscheidenden übernehmen können; und b) diese arbeitskräfte kommen nicht allein (das war seinerzeit die "gastarbeiter-illusion" der 1960er in der Alt-BRD), sondern mit ihnen kommen ihre familien; ergo die zuwanderung von 500.000 arbeitskräften bedingt ca. 1 bis 1,5 mio zuwandernde menschen pro jahr.
Der Lack ist ab, und nun kommt das wahre Gesicht dieser Partei mehr zum Vorschein als je zuvor.
Die CSU ist die Partei der Mitte! Die Masse ist die Mitte, ein jeder der nur Phrasen drischt und selber nichts tut, ausser im System zu arbeiten und in seiner Freizeit gegen den Mob zu protestieren, jedoch nichts aktiv anzuschieben, um das System zu ändern, gehört genauso zur Mitte - gehört zur willigen Masse!
Ja der Lack ist ab, doch die meisten die das hässliche Gesicht erschrickt, würden ihren Job nicht kündigen, selbst wenn sie wüssten, der Mitarbeiter neben ihnen wirft am Abend Brandsätze auf Kinder - ohne Job kein Leben - wer so tickt, der sollte am Besten gleich ehrlich mit dem Mob rennen, sonst könnte es sein, dass er eines Tages tatsächlich nur für seine mutigen Worte eine aufs Maul bekommt - dann hat sich sein braver Opportunismus als die Absurdität an sich erwiesen, wenn er zum Opfer geworden ist, dann ist er endlich dort angekommen, wo er doch jetzt schon so gerne wäre , auf der Seite jener die das System nicht mehr stützen - da er schlicht tod ist.
Es gibt zu wenig lebende Menschen, die sich noch zu Lebzeiten aktiv dem System verweigern!
Gute Gedanken formulieren, gute Gedanken postulieren, gute Gedanken träumen, all das ist wertlos, wenn man um acht Uhr antritt, dem Moloch zu dienen!
Entweder ihr sabbotiert, d.h. ihr geht zur Arbeit und bringt den Ablauf ordentlich und intelligent so richtig zum Wanken, am Besten ganz zum Scheitern, oder ihr haltet euch ganz aus dem Spiel heraus und wagt eure Gedanken auch konsequent zu leben!
Jeder der sich vormacht, das System liese sich schrittweise zum Guten wenden, der sollte sich die Geschichte betrachten!
Noch könnte ihr ohne Lebensgefahr Euren Dienst einstellen!
Noch!
Wieso soll Arbeit nur zum Mindestlohn bezahlt werden? Ich nehme mal an, Sie haben das anders gemeint.
Ich präzisiere: Aber doch bitte mindestens zum gesetzlichen Mindestlohn von 8.50 €/h! Grüße an den Wächterrat.
"Zwischen 2010 und 2020 werden in d-land 5 mio. mehr menschen aus dem erwerbsprozess ausscheiden, als neu in ihn eintreten werden. Um den verlust von 5 mio "werktätigen" auszugleichen, müssten folglich über 10 jahre jährlich 500.000 menschen einwandern um diese arbeitskräfte ersetzen."
Warum müssen diese Arbeitskräfte ersetzt werden? Etwa wegen der Rente, die inzwischen teilprivatisiert worden ist? Das ist ja das gängigste Argument mit dem die Rentenkürzung ohne Beachtung des Produktivitätsfortschritts durchgesetzt worden ist. Oder etwa, weil D die Exportweltmeisterschaft nicht verlieren soll?
Ich erinnere an die heiß beklagte Kinderlosigkeit von Akademikerinnen. Lange hieß es, rund 40 Prozent der Akademikerinnen seien davon betroffen. Da müsse man etwas dagegen unternehmen, um die Geburtenrate der Leistungsträgerinnen der Gesellschaft zu steigern. Es wurde das Elterngeld eingeführt, das an dem Gehalt orientiert ist. Je mehr jemand verdient, desto höher der Betrag, bis zu 1.800 Euro pro Monat.
Ein Interview-Auszug des Spiegel mit Kristina Köhler, der späteren Familienministerin, legt den Popanz offen, der mittels PR unters Volk gebracht worden ist:
SPIEGEL: Frau Köhler, jahrelang hieß es in Deutschland, Akademikerinnen bekämen zu wenig Kinder. Haben wir über ein Phantomproblem geklagt?
Köhler: Es spricht einiges dafür. Nach einer Schätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung bleiben 25 Prozent der Frauen mit Hochschulabschluss ohne Kinder - und das ist nur ein geringer Unterschied zur Quote der kinderlosen Frauen insgesamt. In den meisten Veröffentlichungen heißt es aber, dass 40 Prozent der Akademikerinnen auf Nachwuchs verzichteten.
Die Bundesrepublik hat eine Bevölkerungsdichte von 230 Einwohnern pro Quadratkilometer, Frankreich 118. Trotzdem ist die Grande Nation noch nicht untergegangen.
"Grüße an den Wächterrat."
Ein bischen schäme ich mich schon. ;-)
Wenn es um qualifizierte Menschen geht, die "wir" benötigten
Auch wenn das gerne von interessierten Kreisen immer behauptet wird, dass "Fachkräfte" dringend gesucht werden, deckt sich diese Behauptung nicht mit dem empirischen Befund dieser Studie (der Titel ist etwas irreführend, denn von "kurzfristig" steht im eigentlichen Text nichts).
Das Andere ist, dass die hochkapitalistischen Staaten die Ausbildung der Arbeitskräfte gerne anderen Staaten überlassen. Das ist natürlich billiger.
In den USA wird eine anderes Vorgehen praktiziert: dort ist die Ausbildung so teuer, dass sich junge Menschen ihre Ausbildung von Finanzinvestoren bezahlen lassen, an die sie dann später einen Teil Ihrer Einkünfte als deren Rendite abführen müssen. Ich vermute mal, dass das ein Geschäftsmodell ist, das die Bertelsmannstiftung oder Ihr nahestehende Kreise nicht unattraktiv finden.
>>Das ist das Eine. Das Andere ist, dass die hochkapitalistischen Staaten die Ausbildung der Arbeitskräfte gerne anderen Staaten überlassen.<<
Ich denke, es sind einfach 2 Seiten derselben Medaille: Von den Industriestaaten wird ein enormer Verarmungsdruck auf den Rest der Welt ausgeübt. Damit werden ausbeutbare Menschen von dort vertrieben und schlagen hier auf als billige Lohnkonkurrenz. Die „Meinung“ wurde so gespint, dass Gründe für die Fluchtbewegung in die Industriestaaten nicht diskutiert wurden: Man streitet nur darüber, ob die alle kommen sollen oder ob nicht alle kommen dürfen.
>>Werden diese Menschen in ihren Herkunftsländern nicht gebraucht?<<
Das interessiert hier (fast) niemand. Schon gar nicht diejenigen, die durch Benutzung von Einwanderern ihren Reichtum weiter vermehren wollen. Und die haben die Macht inne, solange wir sie ihnen nicht wegnehmen.
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>>Die Bundesrepublik hat eine Bevölkerungsdichte von 230 Einwohnern pro Quadratkilometer, Frankreich 118. Trotzdem ist die Grande Nation noch nicht untergegangen.< Und Schweden hat sage&schreibe nur 22 Einwohner pro Quadratkilometer. Und höhere Einkommen. Und die besseren Medizin- und Pflegestandards. Die schlechteste Lebensqualität geht meist mit einem starken Bevölkerungswachstum und hoher Verdichtung einher, wenn man den Statistiken glauben darf. Aber das passt ja ins Gesamtkonzept der Bonzenrepublik Deutschland: Wir sind auf dem Weg zu einem Drittweltland, noch nicht dort angekommen, wo Bangladesh heute schon ist, aber das Ziel ist klar erkennbar: Eine monströs reiche Minderheit, eine etwas grössere Minderheit von Oberdienern, und ein Volk in bitterer Armut schuftendes Volk.
>>In den USA wird eine anderes Vorgehen praktiziert: dort ist die Ausbildung so teuer, dass sich junge Menschen ihre Ausbildung von Finanzinvestoren bezahlen lassen, an die sie dann später einen Teil Ihrer Einkünfte als deren Rendite abführen müssen.<< Auch die USA haben von Ausbildunginvestitionen anderer Länder profitiert: Wie sonst wären z.B. die vielen indischen Namen bei naturwissenschaftlichen Veröffentlichungen in USA erklärbar?
>>...dann ist er endlich dort angekommen, wo er doch jetzt schon so gerne wäre , auf der Seite jener die das System nicht mehr stützen...<<
Dahin wünschen sich nicht Viele. Die meisten wären nur gerne auf der anderen Seite der Klassenschranke: Bei jenen dort oben, denen alles gehört. Darüber, dass sie dort nicht sind, lassen sie sich mit bewusstlosem Konsum hinwegtrösten...
Ergaenzung:
Immigration Act von 1924
und
EB-1 Visa - "Priority Workers" Personen von hohem nationalem Interesse
Das traut sich die Bertelsmannstiftung nur noch nicht laut zu sagen, aber die Zeit wird kommen.
;-)
.... es bleibt wohl wirklich nur, sich zurückzuziehen und den Horden dabei zuzusehen, wie sie sich zerfleischen.
Gier und Horden- Herdentrieb schlagen den Intellekt, der einzig als Waffe zur Nahrungssicherung ohne Reflektion der Zusammenhänge und Folgen, ohne die fomulierte, ersehnte, erträumte "Menschlichkeit" in der Realität den Menschen meist seinen Fressfeinden und seinen potentiellen Beutewesen gegenüber in einen verhängnissvollen Überlegenheitszustand versetzt.
Sozialdarwinismus ist keine Theorie, sie ist zu beobachtende Realität - kein Wunder, dass jene Viecher die es jetzt schon schwer haben, sich in der Horde zu behaupten, nun unruhig und zappelig werden - der Mob ist die Basis der Horde, dort findet sich das ganze armeelige Getier ein, welches zu keinerlei selbstständiger Strategie und Lebensplanung fähig ist - sozusagen der vollkonditionierte Trottel, der perfekte Untertan!
Es ist schon witzig zu beobachgten, wie die Leitviecher da unruhig werden, den jene die so ein Typus nun etwas abfällig tutulierte, sind im Grunde seine wichtigsten Stützen.
Wie einige hier schon konstatierten, die maulen nicht von sich aus, die werden zum Maulen auf die Straßen getrieben, von potentiellen anderen Hordenviechern, die gerne zu Leitviechern würden - ganz offizielle, in Amt und Würden - und eines ist klar - das letzte Wort hat das Geld - am Ende würden auch Faschisten gerne günstige Arbeitskräfte einführen - ihre Wählerschaft würde es dann besser schlucken, den es liefe unter andern Prämissen - noch unmenschlicheren, als heute.
Nur - oben bezog ich mich auf das Nichtvorhandensein von Menschlichkeit - was rede ich also von unmenschlich, nein, menschlich muss es heissen - noch menschlicheren Prämissen.
Den der Mensch handelt nun einmal schlimmer als jedes andere Hordenwesen - gieriger, dümmer und vor allem grausamer.
Jene von uns, die da von Güte, Liebe und Gemeinschaft träumen, von Vernunft und im sozialen Gefüge positiv wirkendem Intellekt, werden wie immer die ersten Opfer sein, sobald alle Hemmungen bei den völlig dumpfen Artgenossen fallen.
Dann ist der soziale Kitt der Gesellschaft wieder einmal zerbröselt und das Gebilde versinkt in Blut und Elend - eine Situation, die wir ständig irgendwo auf unserer Erde beobachten können.
Demnächst eben auch wieder direkt vor unserer Nase. (.... in kleinen Episoden ohnehin nie absent, doch nun wird es eben wieder Alltag.....)
Jene die ihre Gier besiegen, die erkennen was Intellekt für grandios schöne Lebenswege erlaubt, sind in dem Moment glücklich, in dem sie die Hoffnung auf den Rest der Menschen begraben uns sich ihre Nischen suchen, sie finden und fortan jede Stunde genießen, die ihnen bleibt - sie werden niemals überrscht sein, kommt der Mob und schlägt sie tod - sie werden einfach dankbar sein, für Zeit die ihnen davor geschenkt ward.
Das System lässt sich nicht von Innen reformieren, es ist konsistent grausam und destruktiv - alle die gütig in ihm wirken, verhindern nur den totalen Blutrausch der Meute, lindern den menschlichen Wahn - lasst die Irren alleine und sucht euch eure Nischen - vielleicht finden sie Euch nicht, wenn es ans metzeln geht und so könnten am Ende der Party vielleicht ein paar gütige Exemplare übrig bleiben und es nochmal versuchen.
Schöne Woche - jede Wette es wird wieder brennen....... - vom Ersaufen - trocken oder nass - tipp ich nicht mehr.
NEIN- die Irren lasse ich nicht in Ruhe und auf Blutrausch stehe ich nicht.....aber das sog. Pack oder Abschaum ist nur der verlängerte Arm und Stiefel der Politik auf der Straße !
"Ohne den Lynchmob zu verharmlosen: Es sind nicht die StammtischrassistInnen aus Heidenau und Freital, die Milliarden in die militärische Abriegelung Europas investieren. Es sind auch nicht die StammtischrassistInnen, die vor zwei Monaten eine erneute Verschärfung des Bleiberechts beschlossen haben, die KritikerInnen als „Inhaftierungsprogramm“ beschreiben. Und es sind nicht die StammtischrassistInnen, die Refugees vor der Erstaufnahmesstelle in Berlin unter inhumanen Bedingungen wochenlang ohne jede Betreuung auf Papiere warten lassen, sie in räudige Massenunterkünfte pferchen und diejenigen, die nicht erwünscht sind, in die Notlage ihrer Heimat rückführen."
http://lowerclassmag.com/2015/08/stirb-leise/#more-2598
.... bitte nochmal lesen, irgendwie scheinen Sie meinen Text völlig anders zu lesen, als ich in verstehe.
... bzw. ich kann mit ihrer Replik leider nichts anfangen.......
... es ist unzweifelhaft, dass das bestehende System schon unmenschlich, destruktiv und grausam ist - darüber müssen wir nicht debattieren, das kann jeder sehen, sobald er die Augen auf macht.
Ich beziehe mich auf jene, die glauben positiv wirken zu können, und dabei im System verhaftet, weiter willig wirken - auch wenn es durchaus positiv erschein - auf den ersten Blick.
Frei nach Adorno, es gibt kein richtiges Wirken im falschen Komplex!
Ich habe mich auf Ihre Textstelle im Komentar hier bezogen: "...alle die gütig in ihm wirkenverhindern nur den totalen Blutrausch der Meute, lindern den menschlichen Wahn - lasst die Irren alleine und sucht euch eure Nischen"
Falls Sie Zeit, Muße und Einlassungsvermögen für "Gutmenschen" haben, dann mal die Panorama-Extra Sendung von heute anschauen. Keine PR-Sendung, sondern faktenreiche Darstellung der desaströsen Flüchtlingspolitik in D . Aber auch postiv zu vermelden, dass das Unterstützungssystem für die Menschen aus verschiedenen Krisen-/Kriegsregionen ohne zivilgesellschaftliches Engagement am Arsch ist. Insofern verdienen diese Flüchtlingshelfer mein Respekt und Anerkennung.
Oberham...es gibt kein richtiges Wirken im falschen Komplex!
Dazu Judith Butler: In seinen „Minima Moralia“ sagt Adorno: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ – aber das ließ ihn keineswegs an der Möglichkeit der Moral verzweifeln. Vielmehr stehen wir damit vor der Frage: Wie kann man ein gutes Leben im schlechten führen?
Panorama Sendung von heute zur D_Flüchtlingspolitik steht im Monent nur im Textformat bzw. nur einige Sequenzen aus der Berichterstattung sind abspielbar... trotzdem interesant finde ich und daher hier der link...Flüchtlinge - wie Deutschland mit ihnen umgeht
alleine lassen - ist mehr als in Ruhe lassen....
.... wir denken in verschiedenen Räumen, glaube ich zumindest.
Ich versuche meine Radikalität auch zu leben, das schließt Mitmenschlichkeit im - in unseren Augen - positiven Sinn nicht per se aus.
Jeder Mensch, der kein Giertrottel ist, verdient Respekt und Anerkennung.
Das Traurige - es gäbe genügend dieser Menschen, eine neue Gesellschaft zu begründen, ohne die Verbrecher an der Macht zu belassen - ja - diese Menschen wären in der Lage anarchisch zu leben, gut und angstfrei zu überleben - mit brillanten Lösungskonzepten für soziale, kulturelle und wissenschaftlich-technische Vielfalt und Entwicklung.
Doch diese Menschen ordnen sich leider der Dummheit unter.
Immer wenn Systeme im Chaos und in Gewalt versinken, sind es winzige anarchische Inseln, auf die sich die Überlebenden retten - doch dies Episoden sind nicht dokumentiert, am Ende nimmt man sich ein Galliosfigur und schmückt das Ganze doch wieder mit "Führern" aus.
Der Mensch vertraut leider meist erst dann auf sich selbst, wenn ihm seine Horde das Messer an die Kehle hält.
Das gute Leben im Schlechten - das ist eben die Verweigerung der Teilhabe am menschlichen Wahn, die Besinnung auf die Chance zur Güte.
Ja, die Möglichkeit zur Moral ist vorhanden, nur man kann so moralisch leben wie nur möglich, man führt es durch seine Systemteilnahme ad absurdum.
Oberham: "Das gute Leben im Schlechten - das ist eben die Verweigerung der Teilhabe am menschlichen Wahn, die Besinnung auf die Chance zur Güte."
Wunderbarer Gedanke und (Leit-)Satz für menschliches Handeln. In diesem Sinne sehe ich auch meine "Arbeit" in der Schule mit unseren Schülern aus über 20 Nationen. Vielleicht gelingt mir dieser politisch-moralische Vorsatz - aber ich bin ja sowas von unbedeutend und unwichtig in diesem System! Aber ich gebe nicht auf von einener anderen besseren Welt mit "meinen" Schülern zu diskutieren und im kleinen Raum (auch im System Schule) auch zu leben.
Danke für den Gedankenaustausch: Jetzt verstehe ich Ihre Kommentare auch in anderen Themenzusammenhängen besser bzw. bekommen eine andere Deutungs-Perspektive.
Gerne - ich habe übrigens auch Lehramt studiert - allerdings nicht einmal das 2. Staex absolviert - ich wünsche Ihnen viel Kraft - mir war diese Kraft nicht gegeben - wahrscheinlich wäre ich eines Tages im Lehrerzimmer oder Direktorat sehr, sehr unerfreulich aufgetreten.
Daher meine oft wütenden Formulierungen, es trifft mich nun schon seit vielen Dekaden - seit ich begann, mir Gedanken über unsere Gesellschaft zu machen und mich weigerte ständig Kompromisse einzugehen.
Da bleibt nur der Ausstieg und der komplette Rückzug - früher schrieb ich in Hefte - heute tippe ich ins Elektronenbalett - dafür gibts ab und an "Austausch" - Dank zurück.
Hoffe nicht aufdringlich zu sein..vielleicht interessiert Sie dieser Filmbeitrag zum Thema Messung der Gier (ca. 2 Minuten lang) habe ich bei Klaus Baum (Notizen aus der Unterwelt)
http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2435756/Kann-man-Gier-messen
EB-1 Visa - "Priority Workers" Personen von hohem nationalem Interesse
Wow, die Seite ist krass: "We work hard for your dreams", "Greencard-Lottery". Aber ist in der Tat der logische nächste Schritt, wenn man ein Einwanderungsgesetz hat: Werbung im Ausland dafür, dass sich dieNützlichstenBesten auch um eine Einwandeurng bewerben.
Danke, ja der Lesch - mit den Jahren wird er immer besser!
Die Studie mit den Luftballons kannte ich noch nicht, doch dass Gier als Prinzip des menschlichen Wahns verstanden werden kann, das hab ich mir nun wahrlich schon lange erschlossen.
..... und es bestätigt leider nur meinen Pessimismus, ich bin überzeugt in dem Test war die Mehrheit nicht "gierkrank" sondern hat aus dem Fehler gelernt - blöd nur, die "gesunden" bremsen nur den Wahn, sie verhindern ihn aber nicht.
Wie oft schon formuliert, im Kontext mit dem System wird die beste Tat zum Beitrag an einem grausamen Werk.
Ganz simpel gesagt, die "klugen" produzierten die Ballons, damit die Gierigen sie zerstören konnten.
Der Gipfel ist immer der Krieg - und was ermöglicht den Krieg?
Das höchste Gut - die Liebe - ohne Liebe keine Geburt, ohne Mutterliebe kein Heranwachsen und Überleben, ohne Gier jedoch kein Krieg!
Warum also, folgen die "Gesunden" den Gierigen?
Da kommen wir zur Horde zurück!
Die Gierigen sind die Hordenleitviecher - leider -
den im Selektionsmuster der menschlichen Gesellschaft sticht die Verlogenheit, die Gewissenlosigkeit und die Verschlagenheit als bestimmendes Merkmal hervor.
Es genügt, einmal einen Hordenführer auf einem Podium gesehen und gehört zu haben, im Verhältnis zu seiner realen Tätigkeit, dürfte praktisch jedes Wort gelogen sein.
Nur - es gibt kaum einen Menschen der dies nicht wüßte - man fügt sich aus Angst, aus Feigheit, aus Bequemlichkeit!
Was bleibt ist die Ohnmacht jener, die einsam im Wald hocken, manche brechen bitter Worte hervor - die meisten schweigen.
Vielleicht ist es wirklich das Beste, sich schlicht seine Ohnmacht in die Tasche zu stecken und einfach einen Weg im Irrsinn - gemeinsam mit den Artgenossen - zu gehen, vielleicht.
Schließlich könnte man ja sagen, es ist der Instinkt der uns leitet und Descarte war nur ein eingebildeter Idiot, ein Artgenosse der doch tatsächlich glaubte, der Mensch wäre selbstbestimmt.
Sich dagegen zu sträuben im Wahn mitzuschwimmen, wird gnadenloser als patologische Eigenschaft verfolgt, als jeder gierige Exzess eines "erfolgreichen" Artgenossen.
In den psychiatrischen Einrichtungen sitzen selten gierige Psychopathen, meist sitzen dort gesunde Wesen, die unsere Gesellschaft schlicht nicht ertragen können.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Ganze als unterhaltsames Spiel zu betrachten, als Matrix sozusagen, in der unser Zellkompositum eine gewisse Zeitspanne verbringt - man könnte konstatieren, es ist völlig belanglos was man treibt, das Gewissen sei schlicht eine hemmende Schwelle, die einem vor zuviel Risiko bewahrt - sprich sei vollkommen hemmungslos und du spielst das Spiel am unterhaltsamsten für Dich - weder Mord noch sonst eine Untat sind verwerflich - es ist ja nur ein belangloses Spiel - sollen die anderen sterben - selber raubt man, solange man kann - klassisches Psychopathenmuster - klassisches Giermuster - klassisches Muster der Führungsgilde unserer Horde!
Drehen wir es, wenden wir es, jeder von uns versucht seinen Weg zu finden - ich persönlich bin einfach überzeugt davon, mein Weg kann nicht mit der Gesellschaft erfolgen - ich muss sie meiden, da sie mich anwidert.
So wunderbar und brillant auch der Einzelne sein mag, sobald er sich für die Gruppe verdingt, zählt nur was am Ende die Gruppe als Ganzes tut.
Trotzdem bin ich froh um den Austausch - also nochmal Danke.
Dass Gier als Prinzip des menschlichen Wahns verstanden werden kann, das hab ich mir nun wahrlich schon lange erschlossen.
Dass Gier als Tugend interpretiert wird, ist eine absonderliche Verirrung der heutzutage allgegenwärtigen Chicago Fanboys (Friedmann etc.). Vielleicht darf ich in dem Zusammenhang auf ein kleines Liedlein von mir über die Gier hinweisen. Ist in einer Fremdsprache (welche, wird nicht verraten), die zum Pathos neigt, aber es gibt deutsche Untertitel:
Lied über die Habgier (YouTube)
´De nobis ibsis silemus............
Danke, schöne Gitarre, schöne Stimme - magst nicht mal zu mir in den Wald kommen, die Bäume mögen das, die Vögel vielleicht etwas belustigt, wie diese Wesen so zwitschern, vielleicht kommen auch ein paar Käfer und Ameisen, kleine Zecken etc. angewuselt......
Jetzt werde ich Dich öfter "hören" (auch wenn es YouTube ist..... und eben - na ja - es ist schon verflixt schwer ganz ohne Teilhabe.... - aber glaub mir bei mir im Wald wär es viel eindurcksvoller für mich und du hättest ein echtes Feed Back.... - nur die "Anreise" - .... zu Fuß - oder mit dem Rad ....)
Schöne Zeit - und sing, dichte weiter........
(poste doch Deine Lieder hier..... - wobei ist auch nicht anders als YouTube....)
De nobis ibsis silemus
Klingt sächsisch ('p' wird zu 'b', weshalb beim Buchstabieren zwischen "hards b" und "weichs b" unterschieden wird ;-).
magst nicht mal zu mir in den Wald kommen
Wenn's um die Ecke wäre...
poste doch Deine Lieder hier
Die Texte und Hintergrundinfos mit Literaturangaben poste ich in der Tat hier, aber Audio-Files kann man hier nicht hochladen. YouTube ist natürlich ebenfalls ein gewerblicher Anbieter, hat aber den Vorteil, dass der Account dort nicht so schnell wegen einer unopportunen Äußerung gelöscht wird (einige der von mir sehr geschätzten Autoren wurden von der Redaktion hier schon gelöscht). Deshalb habe ich die hier geposteten Hintergundinfos sicherheitshalber noch bei friedensmusik.de hinterlegt; da ist auch ein Lied, zu dem ich kein Video gemacht habe:Lied "Fernes Land".
Ansonsten ist YouTube als Diskussionsplattform quasi nicht-existent: die meisten Kommentare beschränken sich auf "toll" oder "blöd" und Diskussionen gibt's da kaum bzw. sind von vielen Video-Uploadern auch gar nicht angestrebt: wenn man da z.B. versucht, Fragen der musikalischen Interpretation anzusprechen (die interessieren mich wirklich), gibt's meist nur patzige Reaktionen.
ich sah das b und wußt es würd was geben ;-)
Das traut sich die Bertelsmannstiftung nur noch nicht laut zu sagen.
Das braucht sie anscheinend gar nicht, denn das tun schon zwei Bundesministerien und die Agentur für Arbeit (danke an Stine für den Link):
Make it in Germany