13.0.0.0.0

Zeitgeist Das Ende der Geschichte?

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Manche sagen, dass am 21. Dezember 2012 die Welt untergehe, weil der Maya-Kalender dort ende. Das stimmt nicht, denn es fängt nur ein neues Baktun, nämlich das vierzehnte, nach der Langen Zählung des Maya-Kalenders an.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6e/Baktun-Quirigua-C.png
Dessen Symbol schaut allerdings schon ein bissel grimmig her. Ein Baktun umfasst 144.000 Tage. Die Zählung hat umgerechnet am 11. August 3114 v. Chr. angefangen, am 13.0.0.0.0 4 Ahau 8 Cumku, dem Schöpfungstag der Maya, wobei das erste Baktun statt mit 0 mit 13 benannt wurde, womit sich die anfängliche Zahlenkombination umgerechnet am 21. Dezember 2012 das erste Mal wiederholt. Genau bezeichnet heißt der Tag 13.0.0.0.0 4 Ahau 3 Kankin.

Insoweit einmal die Wissenschaft. Doch kommen wir zu den Stimmen aus meiner nächsten Umgebung:

Der Kanaloratz hat sich schon einmal vorsorglich in die Kanalisation zurückgezogen. Er befürchtet an diesem Tag den Endsieg des Kapitalismus, also das Ende der Geschichte. Ich hatte ich ihn darauf hingewiesen, dass er in der Kanalisation Gefahr läuft, von einem Krokodil gefressen zu werden. Eines derer, die in jungen Jahren das Klo hinuntergespült worden sind, weil sie ihren Haltern zu groß geworden sind. Aber der Kanaloratz ist nichtsdestotrotz entfleucht, nachdem er mir geantwortet hatte, dass er ja eh wiedergeboren wird, wenn er wieder einmal gefressen werden sollte.

Die Anarchokatz dagegen hat schon das Träumen angefangen; vom Beginn des Zeitalters des Anarchismus, wo sie endlich wieder hochgeschätzt werden wird. Sie wurde ja einst als altägyptische Göttin Bastet-Sachmet verehrt; mit Beginn des ersten Baktun übrigens, wie sie mir mitgeteilt hat. Ich hatte sie darauf hingewiesen, dass es nicht im Geiste des Anarchismus liegt, dass irgendwer oder irgendwas verehrt wird. Nichtsdestotrotz träumt sie weiter von Liberté — Egalité — Felidité.

Und ich? Mir träumt es derzeit weder vom kapitalistischen Ungeist, noch vom anarchistischen Kampfgeist. In meinem Geist hat sich meine eigene Traumzeit entfaltet, wo scheints eine neue Religion im Schnittpunkt zwischen Gnosis, Taoismus, Buddhismus und Wissenschaft ausgebrütet wird.

Warten wir es ab, was am dritten Tage von morgen an gerechnet passiert.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Red Bavarian

Die Vergangenheit analysieren, die Gegenwart gestalten, die Zukunft erdenken.

Red Bavarian

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