Die Überschrift ist eine Feststellung zur Politik der Agenda 2010 und dem begleitenden Drumherum über die Zeit der rot-grünen, der schwarz-roten und nun der schwarz-gelben Bundesregierungen, samt den Auswirkungen auf die Menschen. Mit den kürzlichen Sparbeschlüssen der Bundesregierung ist der Bogen endgültig überspannt worden.
Auf den Nachdenkseiten ist der analysierende Artikel 'Die Maske ist gefallen' zu finden, wo auch glasklare Worte gewählt wurden. Auch in den Hinweisen des Tages vom 08.06.2010 dort ist auf das Sparpaket entsprechend eingegangen worden. Weiteres dort ist im Artikel 'Wo ökonomischer Sachverstand gefragt wäre, herrscht eine dumpfe, nicht einmal intelligente Ideologie' und in den Hinweisen des Tages vom 09.06.2010 zu finden. Die kritischen Worte vom Präsidenten des Kinderschutzbundes einschließlich der dortigen Leserkommentare. Die Freitags-Artikel 'Die Ärmsten im Visier' und 'Die Überflüssigen, unerwünscht' gehen ebenfalls auf die Materie ein.
Nun hat sich mir eine Assoziationskette ergeben: Im Artikel 'Die Maske ist gefallen' und in einem Komentar zum Artikel 'Die Ärmsten im Visier' habe ich den Begriff 'Eugenik' gelesen, sowie in einem Kommentar zum Artikel 'Die Überflüssigen, unerwünscht' den Begriff 'eugenischer Diskurs'. Im entsprechenden Wikipedia-Artikel 'Eugenik' ist im Abschnitt 'Dokumentarfilme' der Film 'Die Unwertigen' genannt, den ich kürzlich im Fernsehen gesehen habe.
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Kommentare 17
Eine sinnvolle Zusammenstellung. Ich werde den Links nachgehen.
Und ein richtiger Titel in diesem Thema.
Die Maske war schon 26. November 2005 gefallen als Mercedes die Aufkündigung der 35 Stundenwoche ohne Lohnangleich verkündete. Der Michel reagierte darauf: "besser weniger als nix"... Nun wird er wohl auch bald mit einer MWST von 20 plus % leben müssen. Deutschland hatte immer schon ein besonderes Geschick den Opfern des gesellschaftlichen Wandels die eigenen Gräber ausheben zu lassen.
So, und watt nu? Wer gibt mir die richtige Waffe im Kampf gegen eine Schweine-Politik, die demokratisch gewählt wurde?
Was ist denn daran Unrecht, Geschenke zu streichen?
Wählen kann man Parteien und Abgeordnete. Was die dann für eine Politik machen, das steht auf einem anderen Blatt. Wenn ich die nun 20 Jahre Groß-BRD politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich und medial betrachte, dann erschreckt es mich, wie sehr sich dieses Land wieder rückwärts entwickelt, und wie viel Teilnahmslosigkeit und Gefühlskälte wieder herrschen. Mir geht es jedoch so, dass ich immer emotionaler werde, zwischen Resignation und Wut schwanke.
Was am besten zu tun ist? Ich weiß es noch nicht.
Was zu tun wäre? Genau das, was Du schon machst - Flagge bekennen und ein Bewusstsein dafür entwickeln, was hier alles falsch läuft...und dann raus und ran an die Leute! Wir schwärmen hier z.B. vom Exit Lesekreis in Hamburg aus und halten radikal kritische Vorträge, jeder in seinem Umfeld, machen Seminare und Gesprächsrunden, in denen wir den Leuten Impulse geben, endlich aufzuwachen.
Es dürfte da draußen ne Menge Leute geben, die dieses Schweinesystem mehr als satt haben. Aber sie können es nicht dechiffrieren und sich alleine nicht wehren, geschweige denn über die Grenzen der Marktwirtschaft hinaus denken. Genaud as wäre aber notwendig. Systemimmanent (z.B. Verteilungsgerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit) gibt es keine vollständig richtigen Lösungen. deshalb lehne ich das inzwischen auch ab,d enn alles,w as nicht vollständig richtig ist, ist falsch!
Welchen Organisationsformen man sich anschließt, ist dabei fast egal...können auch Bürgervereine sein, NGOs, kleine Parteien...ganz egal...auf die Inhalte kommt es an. Die müssen sich ändern. Solange wir nur in den Kategorien des Marktes, in der Vorstellung von Ware, Geld, Wettbewerb und "Standortvorteilen" denken, bleiben wir Gefangene dieses irrationalen, menschenverachtenden Systems.
Los Du Katzenbiest - zeig weiterhin Deine Krallen und vergiß bitte das Fauchen nicht!!!!!
@Fritz Teich
Lieber deutscher Michel? Am besten wir sammeln hier im Forum für Dich und kaufen zur Vervollständigung Deiner Gute Nacht-Utensilien noch die obligatorische Augenbinde. Das musst das, was um Dich rum wirklich passiert, auch weiterhin nicht wahrnehmen.
Ich wünsche eine gesegnete Ruhe!!!
KORREKTUR:
@Fritz Teich
Lieber deutscher Michel! Am besten wir sammeln hier im Forum für Dich und kaufen zur Vervollständigung Deiner Gute Nacht-Utensilien noch die obligatorische Augenbinde. Dann musst Du das, was um Dich rum wirklich passiert, auch weiterhin nicht wahrnehmen.
Ich wünsche eine gesegnete Ruhe!!!
Ein Unrechtsstaats, ja, kann man sagen und begründen.
Das ist schon viel. Aber noch nur Fauchen. Wo sind die Kratzbäume, wo sich viele für viele versammeln?
Bei Fritz Teich weiß ich nie, woran ich bin. Ich lese ihn als ein insgesamt unverständliches Pendel.
Ist das hier nun Ironie, ernstgemeint oder nur wegen der paradigmatischen Kürze und Unvermitteltheit zum Thema unverständlich?
Ist ganz ernst gemeint. Unrechtszufuegung ist fuer mich etwas anderes. Das setzt irgendetwas aktives voraus. Einen Eingriff in Rechte. Hier wird aber nur unterlassen. Es werden Leistungen gestrichen, denen jedenfalls keine Gegenleistung entspricht, also unentgeltliche Leistungen, sprich Geschenke.
Die Frage ist nur, wie ich die Vorgaenge bewerte. Ich bewerte sie eben anders als Du. Ich finde es zum Beispiel unglaublich, dass auch junge Leute denken, sie koennten ihr Leben lang Sozialleistungen beziehen. Braeuchten nie etwas zu tun. Das kann sich doch jeder denken, dass sowas auf Dauer nicht funktionieren kann. Wer soll das denn bezahlen?
Der besondere Schwerpunkt sind die Kinder. Auch das sind junge Menschen. Wie weit wird da noch gegangen werden? Bis zum Kinderverbot für Menschen, die keine bezahlte Arbeit haben? Hartz-4-Leistungen von der Zwangssterilisation der Betroffenen abhängig machen (nicht vorhandene Menschen sparen massig Sozialleistungen von der Wiege bis zur Bahre)? Oder die gesunden und passenden Kinder den Armen wegnehmen und den Wohlhabenden geben ("Leistungsträger"-Nachwuchs wird ja gewünscht)? Für die anderen Arbeitspflicht statt Schulpflicht (spart einen Haufen Bildungskosten und bringt billigste Arbeitskräfte; siehe auch die Kinderarbeit früher)? Die restlichen Kinder entsorgen (wie die Nazis damals, siehe dazu den oben genannten Film)? Oder sozialdarwinistisch laufen lassen (wie früher bei den Arbeiterfamilien in Deutschland; siehe auch das Entsprechende in meinem Blog-Artikel 'Linksbewegt')?
Ich kann mir denken, dass empörte Aufschreie wegen meiner horrenten Worte kommen: Wir sind doch anders! Ich kontere: Sind wir so anders? Sind wir ganz andere Menschen als unsere Vorfahren im Deutschland des 19. und des 20. Jahrhundert bis zum Dritten Reich?
Unterlassene Hilfeleistung ist ein Delikt. Und kommt teuer zu stehen. Weil "die" dann klauen oder sonstwie rabiat werden. Meistens gegen die falschen, aber immerhin.
Und besser die tun nix, als irgendwas, was man auch nicht braucht. Warum sind denn letztlich etwa 8-10 Millionen arbeitslos? 5 Mio davon werkeln doch bloß um der Statistik willen.
Ja, ich bin aktiv. Ich besuche die Bildungsveranstaltungen der verschiedenen Organisationen, lese mir deren Bildungsmaterialien durch. Dazu kommen die eigenen Erfahrungen aus dem Alltag. Wissen und Erkenntnisse, die ich sowohl für mich anwenden kann, wie auch an andere weitergeben kann. Ich gehe auch auf die Straße. Ich bin von jeher kritisch.
Wenn ich meine Lebensaktivitäten überfliege, dann führe ich immer noch eine Art Befreiungskampf gegen die Kombination aus konservativer Ordnungsgesellschaft und kapitalistischer Ellenbogengesellschaft in Deutschland und insbesondere in Bayern. Dieser allgegenwärtige und unglaublich zähe Filz, der sich Generation um Generation fortsetzt bzw. immer wieder neu Urständ feiert. Das schlaucht, wobei ich auch immer mehr Energie für das eigene Bestehen aufwenden muss.
Weil ich neben dem Kapitalismus den Faschismus im Blick habe: Die neuen Rechtsextremen machen getarnt auf sozial, sie nutzen die auch von der Politik und der Medienlandschaft geschürten Ängste vieler Deutschen vorm "linken und islamischen Terror". Die von der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft ausgegrenzten deutschen "Hartz4'ler" und deren "Hartz4-Kinder" werden von den neuen Rechtsextremen als Klientel umworben. Zudem nutzen sie die Schwächen und den Filz des deutschen Staates und seiner Organe aus.
@Fritz Teich
"Hier wird aber nur unterlassen. Es werden Leistungen gestrichen, denen jedenfalls keine Gegenleistung entspricht, also unentgeltliche Leistungen, sprich Geschenke.“
Dieser Sichtweise ist von vorvorgestern und komplett falsch. "Leistung" ist etwas, was auf der Ebene des stofflichen Reichtums erbracht wird. Der Charakter der Arbeit im Kapitalismus ist hingegen abstrakt. Arbeit wird nur erbracht, wenn sie einen betriebswirtschaftlichen Buchungswert hat. Sie wird also auf der Ebene des wertmäßigen Reichtums erbracht und ist daran gebunden (ein unnatürliches, rein gesellschaftlich-historisch determiniertes Zwangssystem). Das wird dabei sträflich ignoriert. Es geht also nicht um eine andere "Bewertung" sondern um Erkennen und Zusammenhänge verstehen oder ignorieren und sich das kapitalistische System schön zurechtbiegen.
Das System erzwingt ebenso Arbeitslosigkeit, weil die Verausgabung von lebendiger Arbeit sich nach dem Stand der Produktivkraftentwicklung und dem Kapitalzuwachs insgesamt unter den Bedingungen der Konkurrenz auf dem Markt richtet. Das passiert alles nicht bewusst, sondern durch die "unsichtbare Hand des Marktes" (Adam Smith). Die Jugendlichen, die es oft gar nicht mehr anders als mit Arbeitslosigkeit bei den Eltern und größeren Geschwistern Verwandten usw. erleben, reagieren nur ideologisch und ontologisch darauf, indem sie sich einreden, nicht zu arbeiten sei cool. Wenn man es ganz genau nimmt, haben sie damit kurioserweise sogar Recht, denn Arbeit verkörpert den Aufwand, den ich als Unternehmen bzw. Gesellschaft insgesamt betreiben muss. Mehr Arbeit(splätze) zu fordern ist also irrational. Denn warum sollte man mehr Aufwand fordern?
Die Lösung wäre konsequenterweise Arbeit abzuschaffen!!! Arbeit als Erwerbsarbeit und Arbeit als konkrete Arbeit. DANN würden Ratz Batz alle Menschen wieder Arbeit bekommen, weil der Gesamtaufwand sich:
1. ...extrem verringern würde; weil der größte Teil an gesellschaftlichem Aufwand dafür betrieben wird, das Geldsystem, die damit verbundenen Machtverhältnisse und die Folgen (Kriminalität, Krankheiten, Mobbing, Burn Out, Umweltausbeutung und -verschmutzung u.v.m.) zu bewältigen
2. ...sich der Rest an Arbeitsaufwand auf alle Schultern verteilen ließe (bekanntermaßen etwa 5h pro Woche) - siehe auch:
www.5-stunden-woche.de/
und
www.amazon.de/Stunden-5-Stunden-Woche-Prinzipien-Herrschaftsfreien-Gesellschaft/dp/3980350819
oder
www.keimform.de/2010/die-fuenf-stunden-woche/
...das ist alles längst bekannt. Trotzdem wird es natürlich nicht gemacht, weil Kapital ist Macht (über andere). Ideologisch durch Ignoranz des Charakters der Arbeit und dieser Machtverhältnisse die Opfer als freiwillig inaktiv umzudeuten und die bescheidene Teilhabe als "Geschenke" zu titulieren stellt die Verhältnismäßigkeiten völlig auf den Kopf. Das ist eine Form kleinbürgerlichen Geistes und genau das Gegenteil von emanzipatorischen Gedanken...Verklären statt Aufklärung.
Wirkliche Freiheit beginnt (frühestens / bestenfalls) nach der Marktwirtschaft, so dieses System nicht in noch schlimmere Verhältnisse abdriftet. Innerhalb des Systems gibt es keine Lösung dafür. Die wurde über 150 Jahre gesucht. Niemand hat sie heute gefunden. Es entstehen nur immer neue Varianten der systemimmanenten Widerspruchsbearbeitung, ohne den Widerspruch selbst je aufzulösen.
FREIHEIT statt Arbeit!!! Ressourcenwirtschaft statt Marktwirtschaft!!! Dann haben wir eine widerspruchsfreie Zukunft ohne Warenproduktion (dafür Produkte, Güter), ohne Geld und andere Kapitalformen, ohne Versklavung und Selbstzerstörung!!!