Plädoyer für eine Stärkung der EU

EU-Politik Ein Hoch auf die EU! Gestern gab es drei wichtige Entscheidungen der EU, welche zeigen, wie wichtig sie noch ist.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Ein Hoch auf die EU! Gestern gab es drei wichtige Entscheidungen der EU, welche zeigen wie wichtig sie noch ist. Die EU-Kommission verklagt Deutschland wegen Luftverschmutzung, die EU veröffentlicht Strategie gegen Plastikmüll in den Weltmeeren und das Gericht der Europäischen Union bestätigt Auflagen für Pestizide. Damit zeigt die EU, wie wichtig Umweltpolitik ist und wie dringend wir sie brauchen in Zeiten, in der die nationale Politik zunehmend die Bürger*innen vergisst und nur noch Konzerninteressen hinterherläuft. Auch außenpolitisch zeigt die EU in diesen Tagen mit dem EU-Gipfel über Erweiterung der Union und dem Festhalten am Atomabkommen mit dem Iran ihre Notwendigkeit in einer Ära zunehmender internationaler Instabilität und der Bedrohung von Frieden und seriöser Diplomatie.

Letztes Jahr feierte die EU 60. Geburtstag der römischen Verträge. Grund zum Feiern? Leider nicht wirklich, denn immer mehr EU-Bürger*innen, auch in Deutschland, sehen die EU und ihre Institutionen immer kritischer. Das ist zwar verständlich, wenn man den Brexit und die vielen Krisen der letzten 10 Jahre betrachtet, jedoch auch eine Fehleinschätzung der eigentlichen Verursacher. In Wirklichkeit schwächten oft die Staats- und Regierungschefs im Europäischen Rat die EU, indem sie Entscheidungen vertagten, vermieden oder durch ihre Kompromisse so verwässerten, dass sie keine Wirkung hatten. Zu diesen Bremsern gehört auch Kanzlerin Merkel, deren Prosa zwar EU-freundlich zu sein scheint, jedoch ihr Handeln oft das Gegenteil bezeugt. Für mich braucht es wieder mehr EU und weniger nationalstaatliche Politik. Die nationalstaatliche Politik ist oft von Egoismus und den Interessen nationaler Konzerne geprägt, die der Welt nicht mehr Frieden oder Gerechtigkeit bringt. Beides benötigt die Welt jedoch und darum braucht es eine starke EU!

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Deniz Ertin

Wissenschaftler, Autor, Philosoph

Deniz Ertin

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden