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Nur ein weiteres Problem: Bienensterben, vor allem in der Massenhaltung (Bild: tote Bienen in Freiburg 2011, DPA)
Es gibt auch heute noch Menschen, die glauben der Klimawandel wäre eine Übertreibung, vergleichbar etwa mit den Prognosen über das Waldsterben oder das Ozonloch in den 70/80ern. Dabei mag es ja sein, dass sich diese Erwartungen als bislang falsch erwiesen haben. Ja, das wir erfolgreich etwas dagegen unternommen haben. Aber sicher auch, um unsere eigene Zukunft nicht zu verdunkelt zu sehen, fragen sich einige von uns doch sicherlich, ob es vielleicht nicht doch etwas weniger schlimm werden könnte. Oder? Immerhin können die Wissenschaftler ja noch nichtmal das Wetter für nächste Woche zweifelsfrei vorraussagen.
Abgesehen davon, dass die Annahmen des Klimawandels herzlich wenig mit den Bewegungen von Tiefdruckgebieten und Winden zu tun haben, gibt es vielleicht tatsächlich eine Chance, dass wir der Klimawandel weniger schlimm ausfällt als befürchtet. Man könnte das meinen.
Damit würden wir jedoch das big picture ignorieren. Alles in Zusammenhang miteinander gestellt, ist es der enorme Ressourcenverbrauch, mit dem wir unser Ökosystem überfordern. Die Wälder, die wir holzen - sie horten nicht nur CO2 - sie sind auch immens wichtig für den Wasserkreislauf. Kurz: ohne genug Wald haben wir nicht genug Süßwasser für bis zu 9 Milliarden Menschen.
Durch unseren Konsum binden wir enorme Mengen an Ressourcen. Nach unserem Gebrauch werden diese noch immer vorwiegend zu Müll. Synthetische Stoffe wie etwa Plastik benötigen hunderte bis tausende Jahre für Zersetzung. Sie vergiften die Böden, auf denen wir unsere Lebensmittel anbauen und sie gelangen in das Wasser, von dem wir Fische fangen. Auch in das Wasser, von dem wir trinken. Wir sind für ein gewaltiges Artensterben verantwortlich, indem wir Lebensräume vergiften oder kompett zerstören.
Wir leben in einem Ökosystem, in dem wir Menschen nur ein kleiner Teil des Kreislaufs sind. Albert Einstein soll einmal gesagt haben:
"Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr." (Film: "Vanishing of the Bees")
Selbst wenn wir es also schaffen sollten, das Klima in einigermaßen erträglichen Maßen zu halten. Selbst wenn wir das ganze CO2 unter die Erde pumpen. Selbst dann werden wir nicht umherkommen, unseren Konsum drastisch zu vermindern. Wir müssen lernen, das "eins sein mit der Natur" keine Hippiefantasie ist, sondern die Regel zum Überleben.
Wir können lange warten, bis unsere Regierungen etwas unternehmen und wir können sie beschimpfen für ihre Untätigkeit. Sie schieben die Schuld auf andere Länder, wir schieben die Schuld auf sie. Zeit, dass wir den Anfang machen.
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