1915: Unter der Gummiknute

Zeitgeschichte Um die deutsche Kriegsproduktion zu sichern, werden jüdische Migranten aus Osteuropa rekrutiert. Viele müssen, attackiert und schikaniert, im Ruhrbergbau schuften
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2019

Am 21. Dezember 2018 war „Schicht im Schacht“. Mit einem Festakt wurde der deutsche Steinkohlenbergbau in Bottrop verabschiedet – Kumpel der Zeche „Prosper“ übergaben das letzte in einem deutschen Bergwerk abgebaute Stück Steinkohle symbolisch an Frank-Walter Steinmeier. Nach 200 Jahren wurde die Förderung offiziell eingestellt. Der Bundespräsident lobte die oft gepriesene Solidarität unter Tage. Unverzichtbar und textsicher wurde anschließend „Der Steiger kommt“ gesungen.

Dies alles galt Menschen, die über Jahrzehnte hinweg – im Wortsinn – Wohlstand in Deutschland zu Tage gefördert hatten. Von den Ausländern freilich, die im vergangenen Jahrhundert unter allerlei Versprechungen ins Ruhrgebiet