1943: Kilometer Null

Zeitgeschichte In der Schlacht um Stalingrad ist die Niederlage des deutschen Aggressors besiegelt, aber noch wird gekämpft. An der Wolga beginnt die Befreiung Europas vom Faschismus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2018
Nach dem Ende: Deutsche Kriegsgefangene, dem Kessel entronnen
Nach dem Ende: Deutsche Kriegsgefangene, dem Kessel entronnen

Foto: Sovfoto/UIG/Getty Images

Es ist ein kalter Morgen, als die Sonne hinter dem ehemaligen Kaufhaus Univermag aufsteigt und in unser Hotelzimmer scheint. Wir treten auf den kleinen Balkon und sehen in der erwachenden Stadt den „Platz der gefallenen Kämpfer“, auf dem vor einem Obelisken aus Granit eine ewige Flamme an die Stalingrad-Kämpfer der Roten Armee erinnert. Vor 75 Jahren – Anfang Januar 1943 – begann für sie mit der „Operation Kolzo“ die letzte Phase der Schlacht. Der Ring um die im Stadtkern eingeschnürten deutschen Verbände sollte enger und enger gezogen werden – aus Angreifern waren Belagerte geworden.

Noch im August und September 1942 schien der Vormarsch der 6. Armee des Generals Paulus unaufhaltsam, hatte sie doch Stalingrad zu neun Zehnte