1948: Auschwitz war gestern

Zeitgeschichte Im Nürnberger Prozess gegen die IG Farben gibt es milde Urteile. Sie entlasten einen Konzern, der mit Hilfe der SS Fabriken betrieb, in denen Häftlinge versklavt wurden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2018
Das Haus des IG-Farben-Vorstands in Frankfurt/M. im Jahr 1928
Das Haus des IG-Farben-Vorstands in Frankfurt/M. im Jahr 1928

Foto: Ullstein Bild/Getty Images

Bereits im Oktober 1943 hatten sich die Alliierten darauf verständigt, nach dem Sieg gegen deutsche Kriegsverbrecher gerichtlich vorzugehen. Der große Nürnberger Prozess gegen 24 NS-Führer und Militärs vor dem Internationalen Militärtribunal (IMT) begann am 20. November 1945 und endete am 1. Oktober 1946 mit zwölf Todesurteilen, sieben Haftstrafen und drei Freisprüchen (Hermann Göring beging vorher Suizid, Martin Bormann wurde in Abwesenheit zum Tode verurteilt). Auf diesen weltweit stark beachteten Prozess folgten zwölf Nachfolgeverfahren gegen die nationalsozialistische Elite in Justiz, Industrie, Wirtschaft, Ärzteschaft, Wehrmacht, Diplomatie und Beamtenschaft. Diese Prozesse gegen 177 Angeklagte führten freilich nicht mehr die