1965: Black Power

Zeitgeschichte Vor 50 Jahren stirbt der radikale Bürgerrechtler Malcolm X bei einem Attentat in New York. Ein angekündigter Mord, von dem FBI und Polizei offenbar wussten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2015
Vom jugendlichen Straftäter zum Prediger einer ganzen Nation
Vom jugendlichen Straftäter zum Prediger einer ganzen Nation

Foto: Michael Ochs Archives/Getty Images

Vor Jahren ließ die US-Post eine Briefmarke drucken zu Ehren von Malcolm X. Mehr als die 33-Cent-Marke wird es wohl nie geben im offiziellen Washington für den radikalen muslimischen Aktivisten. Der gewaltlose Bürgerrechtsaktivist Martin Luther King, ein Zeitgenosse von Malcolm X, wird mit einem Nationalfeiertag geehrt. In der Regel wird King reduziert auf seine „Ich habe einen Traum“-Ansprache vom August 1963. Malcolm X lässt sich kaum verharmlosen. Revolution sei eine blutige Angelegenheit, hat er gesagt. Das Problem sei der Kapitalismus, der den Rassismus brauche, um zu überleben.

Der Mord an Malcolm X vor 50 Jahren war angekündigt. Ein paar Monate zuvor hieß es in einer Zeitung: „Ein Mann wie Malcolm verdient den Tod.“ Das Atten