1971: „Töte ein paar“

Zeitgeschichte Ein Häftlingsaufstand im Gefängnis Attica in den USA wird gewaltsam erstickt. In einer Zeit von Protesten gegen Rassismus zeigt der Staat, wie grausam er sein kann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2021
Viele Insassen hatten Malcolm X, Mao und Che Guevara gelesen
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Foto: Bettmann/Getty Images

Tränengas wird aus einem Helikopter auf gut 1.300 Männer im Gefängnishof versprüht, Polizisten auf einer grauen Sicherheitsmauer eröffnen das Feuer. Minuten später sind 29 Häftlinge und zehn Vollzugsbeamte tot, es gibt mehr als 80 Verwundete. Am 13. September 1971 beendet im Staat New York ein Massaker im Gefängnis Attica den vier Tage zuvor ausgebrochenen Gefangenenaufstand. Berichte über den Vorfall zitieren häufig eine Aussage des offiziellen Attica-Untersuchungsausschusses (McKay-Kommission), eingesetzt von Gouverneur Nelson Rockefeller: „Außer den Massakern an Indianern im späten 19. Jahrhundert ... war der Ansturm der blutigste Zusammenstoß zwischen Amerikanern seit dem Bürgerkrieg von 1861 bis 1865.“

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