1990: Enthauptungsschlag

Zeitgeschichte Die Treuhandanstalt ersetzt Betriebsdirektoren der DDR überwiegend durch westdeutsche Manager. Sie sollen den raschen Erfolg der Privatisierungen garantieren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2020

Ab Sommer 1990 hat es nach Meinung der Regierung Kohl sehr schnell zu gehen mit der wirtschaftlichen Einheit, denn noch im selben Jahr soll die politische folgen. Dazu ist mit der DM-Einführung die Wirtschafts- und Währungsunion am 1. Juli angelaufen, zugleich im August die Treuhandanstalt (THA) unter Führung des Ex-Hoesch-Managers Detlev Karsten Rohwedder in ein Instrument rascher Privatisierung umgestaltet worden. Am 13. September zieht der Treuhandvorsitzende vor der letzten DDR-Volkskammer eine erste Bilanz. Von den 8.000 ostdeutschen Betrieben seien zu diesem Zeitpunkt 7.000 in Aktiengesellschaften und GmbHs umgewandelt worden. Rohwedder nennt sein Statement „Bericht in aller Kürze“ und tritt medial kolportierten Gerüchten entgegen, es gäbe l&