1995: Im Visier

Zeitgeschichte Vor 20 Jahren erschießt Igal Amir in Tel Aviv Regierungschef Yitzhak Rabin. Der Friedensprozess zwischen Israel und der PLO wird sich davon nicht mehr erholen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2015
Rabin, Clinton und Arafat am 28. September 1995 im Weißen Haus
Rabin, Clinton und Arafat am 28. September 1995 im Weißen Haus

Foto: J. David Ake/AFP/Getty Images

Nur wenige Wochen vor den tödlichen Schüssen auf Yitzhak Rabin am 4. November 1995 gibt es in Washington eine denkwürdige Zeremonie. Am 28. September unterzeichnen der israelische Regierungschef und Palästinenserpräsident Yassir Arafat im Beisein des jordanischen Königs Hussein und von US-Präsident Bill Clinton das Oslo-II-Abkommen. Damit wird eine begrenzte palästinensische Autonomie für weite Teile der Westbank verankert. Der Oslo-Prozess, der mit Geheimgesprächen in der norwegischen Hauptstadt begonnen hat, mündet bereits 1993 in ein erstes Abkommen. Es führt zur gegenseitigen Anerkennung beider Konfliktparteien und ebnet erstmals den Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung. Doch wird von diesem Agreement nicht nur das paläs