2002: Uribe lässt morden

Zeitgeschichte Im kolumbianischen Medellín verbündet sich die Armee mit rechten Paramilitärs, um ein linkes Viertel aufzurollen, Menschen zu töten oder verschwinden zu lassen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2019
Ein schwer bewaffneter Soldat fliegt im Jahr 2002 über die kolumbianische Stadt Medellín
Ein schwer bewaffneter Soldat fliegt im Jahr 2002 über die kolumbianische Stadt Medellín

Foto: Fernando Vergara/AFP/Getty Images

Wenige Tage nach Beginn von „Operation Orión“ im Oktober 2002 kommt ein paramilitärisches Kommando in die Schule der „Comuna 13“ und fragt nach „la profesora Marta“, der Lehrerin. Die Männer haben Fotos dabei, die Armee beschlagnahmte sie zuvor bei einer Hausdurchsuchung. Doch Marta López Guisao ist an jenem Morgen aus Sicherheitsgründen nicht zur Arbeit erschienen, Gleiches gilt für ihre ältere Schwester. So haben beide überlebt. In den folgenden Wochen suchen sie Zuflucht an verschiedenen Orten der Großstadt Medellín und finden Schutz bei Freunden. „Wir hatten Zyankali-Kapseln dabei. Wir wussten, dass sie uns umbringen, wenn sie uns finden, und zuvor foltern werden.“ Schließlich verlass