„Das Skandal-Hopping halte ich für kontraproduktiv“

Im Gespräch Die Macht der Verbraucher allein reicht nicht, um die Lebensmittelproduktion grundlegend zu verändern, sagt die Konsumforscherin Bettina Brohmann vom Öko-Institut
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Der Freitag: Im Dioxin-Skandal schieben Politik und Unternehmen die Verantwortung dem Verbraucher zu: Der wolle es ja so billig. Den Preisdruck auf die Erzeuger üben aber als erstes Industrie und Supermärkte aus, die umso mehr Profit machen, je günstiger Essen hergestellt wird. Wie groß ist denn die Mitschuld des Verbrauchers?

Bettina Brohmann:

Ich würde hier nicht von Mitschuld sprechen, das ist doch sehr polemisch vor dem Hintergrund der kriminellen Energie, die in diesem Fall freigesetzt wurde. Aber über Verantwortung an der Ladentheke muss man in dem Zusammenhang schon etwas genauer nachdenken.

Lebensmittelskandale, Berichte über Zusatzstoffe und Verbraucher-Appelle, anders einzukaufen, gibt es schon seit Jahrzehnten, geändert hat sich wenig. In Um