„Politiker müssen einen Teil ihrer Macht abgeben“

Im Gespräch Viele fürchten sich vor mehr direkter Demokratie und wollen die Bürger auf ihre Rolle als Wähler reduzieren. Ein Fehler, sagt der Politikwissenschaftler Carsten Herzberg
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Der Freitag: Herr Herzberg, Bürgerhaushalte erleben in Deutschland derzeit einen Boom. Was können Bürger denn, was gewählte Abgeordnete nicht können?

Carsten Herzberg:

Sie kennen ihr Lebensumfeld, ihren Stadtteil besser als die meisten der gewählten Vertreter. Und sie können Wissen aus ihrem Beruf einbringen. Dadurch kommen neue Argumente und Blickwinkel in die Diskussion – ein klarer Vorteil gegenüber Stadtparlamenten, in denen der Austausch reglementiert ist und Vorschläge oft abgelehnt werden, nur weil sie von einer bestimmten Fraktion stammen.

Mit Bürgerhaushalten wollen Politiker dieses Potenzial nutzen. Wie machen sie das?

Man ist noch auf der Suche. Und das Ergebnis ist, dass es den „einen“ Bürgerhaushalt nicht g