„Schulen werden unter Druck gesetzt“

Im Gespräch Veranstaltungen der Bundeswehr müssen für Schüler freiwillig sein, fordert der Pädagoge Lothar Krappmann, der Mitglied des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes war
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Der Freitag: Seit dem Ende der Wehrpflicht rekrutiert die Bundeswehr immer stärker auch an Schulen. Herr Krappmann, Sie waren bis Februar Mitglied im UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes. Was halten Sie von Militär-Werbeveranstaltungen an Schulen?

Lothar Krappmann:

In der UN-Kinderrechtskonvention und auch im Zusatzprotokoll „Kinder in bewaffneten Konflikten“ steht nichts über Werbung in Schulen oder anderen Einrichtungen für Jugendliche. Insofern verstößt die Bundeswehr mit ihren Veranstaltungen nicht gegen ein aus­drückliches Verbot. Allerdings waren die Vertragsstaaten überzeugt, dass Kinder – im Sinne der Vereinten Nationen sind das alle Menschen unter 18 Jahren – vor Übervorteilung und Ausnutzung fehlender