40 Jahre später

Rückkehr Sohrab Shahid Saless hat 1974 den Iran verlassen und in der BRD Filme gedreht. Die laufen jetzt erstmals in Teheran
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2017

Niemand raschelt, niemand spricht. Gespannte Stille. Dicht gedrängt sitzen die Menschen in der Dunkelheit des Kinosaals der Kinemathek des Museums für Zeitgenössische Kunst in Teheran. Die Köpfe emporgereckt, gespannt auf das, was jetzt auf die Leinwand geworfen wird. 400 Menschen sind gekommen, um zu sehen, was ihnen 40 Jahre vorenthalten blieb.

Eröffnungsabend, erste Sequenz: Heinz Lieven ruft sein „Aufstehen“ als Prolog von Ordnung – als sei es programmatisch für diese Retrospektive, die Sohrab Shahid Saless gewidmet ist und die seit 20. Februar zehn Tage lang in Teheran stattfindet. Es ist keine Retrospektive mit Anspruch auf Vollständigkeit des Werks, sondern mit dem Ziel, das Unbekannte sichtbar zu machen: Filme von Saless, die zwis