480 Seiten Hass

Rock ’n’ Roll Unser Autor hat Morrisseys Autobiografie gelesen und staunt nicht schlecht: Der Grantler erweist sich als glänzender Literat
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2013
Der britische Sänger und Lyriker Morrissey in der Mitte der 1980er Jahre
Der britische Sänger und Lyriker Morrissey in der Mitte der 1980er Jahre

Foto: Photoshot/Getty Images

Morrissey reicht es nicht, der größte Nordengländer aller Zeiten, der zweitgrößte lebende Brite (nach dem Tierfilmer David Attenborough) und Ehrenbürger der Stadt Tel Aviv zu sein. Also schreibt er nun Prosa, so glänzend, dass er alle anderen Sänger mit schriftstellerischen Ambitionen auf die Plätze verweist. Sicher, es gibt einige schwülstige Stellen in dieser superben Biografie („Schuldirektor Coleman poltert voller Verdrießlichkeit in einer wabernden Brühe aus Hass“). Dennoch ist schwer vorstellbar, dass Ronnie Wood oder Eric Clapton die „Herzogin von Nichts“ Sarah Ferguson als „kleines, oranges Büschel“ beschreiben würden, „das aus einem Rüschenkleid kriecht“. Morr