50 Jahre LPG

Frühlingserwachen Zum Jahreswechsel 1959/60 stand die DDR an der Schwelle zu einem ­„sozialistischen Frühling“ auf dem Lande. Unerbittlich schlug die Stunde der Genossenschaften
Exklusiv für Abonnent:innen

Ernst ist das Leben. Heiter ist die Kunst. Auch auf dem Lande. Unter der Losung Junkerland in Bauernhand waren nach dem Zweiten Weltkrieg in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands (SBZ) Grundbesitzer, die mehr als 100 Hektar Land besaßen, enteignet worden. Die Großagrarier galten als Helfer Hitlers, vor allem aber ging es um die Entmachtung einer besitzenden Klasse. Die Eigentumsformen, lehrt der Marxismus, bestimmen die ökonomischen, letztlich die gesellschaftlichen Verhältnisse. Diese sollten nun andere werden. Bis Anfang 1950 wurden in der SBZ mehr als 14.000 landwirtschaftliche Güter aufgeteilt und der Besitz unter die Leute gestreut. Zu je acht Hektar gingen die Äcker vor allem an landarme Bauern und zugezogene Vertriebene. Ein jeder werkelte fortan