68, andere Seite

Eng bei den Menschen In seinem neuen Roman "Nachtarbeit" beschreibt Jáchym Topol, wie die Tschechoslowakei zersprungen ist
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Da war was, 1968. Barrikaden und so. Geschossen wurde auch. Es war die Zeit der Nikihemden, in Prag, auch im Chodenland, im nordöstlichen Böhmen. Denn im Sozialismus arbeitete man an der Überwindung des Gegensatzes von Stadt und Land. Da war die Mode in der Metropole nicht viel besser als an abgelegenen Misthaufen. Die Jugend trug Nikihemden. Und das Volk soff. Inklusive Kommunisten. Die Tschechoslowakei produzierte Unmengen an Bier, exportierte kaum welches. Bei den Verhältnissen brauchte man es selbst: Vom Parteibonzen bis zum Bauern an der tschechisch-polnischen Grenze. Vorwärts zum Vollrausch. Denn die Panzer waren nicht nur in Prag. Geschossen wurde auch in Zásmuky.

Eine 68er-Geschichte hat Jáchym Topol in Nachtarbeit vorgelegt. Aber eine andere. Von