Unterm Hammer

A–Z Manchmal erzielt eine Versteigerung ungeahnte Preise, bald werden Franz Marcs „Füchse“ bei Christie’s gejagt. „Bravos“ waren mal mehr wert, und in amerikanischen Garagen lagert Seltenes. Aber wer gab Kurt Cobains Gitarre weg?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2022

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Amerikanisch Auktionen waren selten in der DDR. Dabei hätten sie Sinn gemacht, knapp war ja so ziemlich alles. Einmal wollten wir im FDJ-Lager ein paar folkloristische Mitbringsel aus Afrika versteigern, wir hatten dafür das System der „amerikanischen Auktion“ ausgewählt, immer eine Markin den Hut, wer die letzte einwirft, kriegt den „Zuschlag“. Amerikanisch! Das ginge gar nicht, ließ man uns wissen. Also nannten wir das Ganze „Versteigerung für Frieden und Freundschaft“, und die Taler fielen, ideologisch unbedenklich, dann doch amerikanisch in den Zylinder. Einmal im Jahr war Solidaritätsbasar der Journalisten auf dem Alexanderplatz, und Versteigerungen seltener Dinge für den guten Zweck waren ein Höhepunkt. Am S