Ab in die Matrosenstille!

Russlands erster Milliardär in der Gemeinschaftszelle Mit der Beugehaft gegen Michail Chodorkowskij lässt Präsident Putin in den Wahlkampf eingreifen
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Als am Morgen des 25. Oktober ein Privatjet in Nowosibirsk landet, laufen statt der Techniker Männer in Tarnanzügen und mit Maschinenpistolen zum Flugzeug. Kaum haben sie die Maschine betreten, ertönt der Ruf "Hände hoch, sitzen bleiben, hier spricht der FSB." Warum ausgerechnet der russische Inlandsgeheimdienst gegen Michail Chodorkowskij, den Chef des Ölkonzerns Jukos, aktiv wird und Gefahr im Verzug sein soll, bleibt zunächst unklar. Stunden später erklärt die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau, Chodorkowskij habe eine Gerichtsvorladung missachtet - daraufhin kontert Jukos, man habe den Justizbehörden mitgeteilt, dass sich Chodorkowskij auf einer Reise befinde, nach dem Gesetz, reiche dies als Begründung für ein Nichterscheinen aus