Aber wir essen ihn doch so gern

Spargel Er schmeckt nach Frühjahr, Weißwein, jungen Kartoffeln. Doch die Ernte ist stumpfer Akkord – wie in Kremmen, Brandenburg
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2020

Plane hoch, möglichst mit den Böen, schon fünfundzwanzig Zentimeter, dick genug? Oder blüht obenauf bereits eine Krone, und der Stängel ist wertlos? Feine Sandwolken über dem Acker, den Rücken beugen oder die Knie. Beim Schnitt nicht zu tief gehen, Weiß, sagt der Vorarbeiter, mag die Produktion gar nicht. Nicht den nächsten Stängel anritzen. Plane über die Bügel, Handkarren voran, ein Rad, Gestell, Plastikkiste darauf, Handgriff: Die erste Woche muss man durchhalten. Beate Gebauers Stimme ist leiser geworden hinter dem Schreibtisch, sie hat eine Wette laufen, es geht um 30 Bewerber, die Gebauer, Leiterin des Hofladens und der Gastronomie, finden will, finden muss. 30, die die Saison schaffen.

Ein glasklarer, trockener Tag nach Oste