Abgang einer Plaudertasche

Mankell Wer unter dem angekündigten Ende der Wallander-Romane leidet, sollte dringend den „Feind im Schatten“ lesen
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De mortuis nihil nisi bene (Über Tote nur das Beste) – dieser noble Grundsatz hätte vielleicht gelten können, wenn Henning Mankell in seinem neuen Roman Der Feind im Schatten seine Hauptfigur, den schonischen Kriminalkommissar Kurt Wallander, hätte sterben lassen. Von Schurkenhand etwa oder während einer heroischen Rettungstat. Aber Mankell wählt leises Verdämmern, Alzheimer. Und behält damit die Option, dereinst doch noch einen Wallander-Roman nachzuschieben zu können.

Serienfiguren umzubringen und bei Bedarf wieder auferstehen zu lassen, hat eine gute kriminalliterarische Tradition – seit Sherlock Holmes’ Sturz in die Reichenbachfälle bis zur Wiederauferstehung des mexikanischen Privatdetektivs Hector Belascoaran Shayne k