Abrieb und Aporie

Musik Die Goldenen Zitronen leiden an der Stachligkeit der Zeit und quengeln sich konsequent durch ihr neues Album
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2019

Kaum mehr vorstellbar, dass die Goldenen Zitronen einst der gleichen Ursuppe (aus dem Abrieb von Gummisohlen, erloschenen Zigarettenstummeln und Bier) des noch jungen BRD-Punk entkrochen sein sollen wie die Ärzte und die Toten Hosen. Lang ist’s her, bald vierzig Jahre.

Während aber die Rockstampfer der Hosen, sehr zu ihrem eigenen Ärger, inzwischen auf CDU-Parteitagen gespielt werden (Tage wie diese) und die Ärzte, sehr zu ihrem eigenen Vergnügen, nach wie vor ihrer zwischenzeitlichen Trennung jugendliche Anarchisten jedweden Alters am Popnerv kitzeln, während also aus den ehemaligen Wegbegleitern profitable Unternehmen geworden sind, haben die einstigen Funk-Punker (Am Tag, als Thomas Anders starb) der Goldenen Zitronen schon vor langer Zeit … ja,