Abscheu und Erkenntnis

Sexualmedizin Wer die Seelen von Pädophilen erforscht, gewinnt selten Anerkennung. Dabei könnte sich dadurch Missbrauch verhindern lassen
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Wer einmal damit angefangen habe, Kinder zu missbrauchen, der höre damit nicht auf. So hieß es jüngst in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zum Fall des ehemaligen Lehrers und taz-Mitarbeiters Diedrich W., der sich während seiner Tätigkeit an der Odenwaldschule mehrfach an Schülern vergangen hatte. Hatte er es später wieder getan? Niemand weiß es, aber die FAS meint: ja. Dass es nicht anders sein kann, wisse „jeder, der sich mit dem Thema Pädokriminalität befasst“.

Es fiele leicht zuzustimmen, das Urteil passt ins akzeptierte Bild des Pädosexuellen, von dem die Öffentlichkeit oft nur zwei Typen kennt, wie Hans-Ludwig Kröber von der Berliner Charité es beschreibt: Den Mann aus dem Dunkel, der wahllos K