Die Information war persönlich und bitter: Per Brief unterrichtete der Fotohersteller Kodak Ende vergangenen Jahres seine Stammkundschaft, dass der Kodachrome 64 vom Markt genommen werde. Hamsterkäufe nutzen wenig, weil ab 23. November 2010 auch der Entwicklungsdienst eingestellt wird. Anders als beim verbreiteten Ektachrome-Prozess E-6 hatte Kodak das komplexe Kodachrome-Entwicklungsverfahren K-14 nie lizenziert.
Was das Unternehmen doch jetzt, da es selbst kein wirtschaftliches Interesse mehr hat, eigentlich nachholen könnte. Da böte sich eine lohnende Aufgabe für all die unabhängigen Fotolabore, die seit Erfindung der Digitalfotografie über Umsatzeinbußen klagen. (Sie könnten die Ausfälle durch Qualitätsarbeit wettmachen, liefern aber Abzüge voller Flecken, zerkratzte oder sogar eingerissene Negative, schlecht fixierte Positive, die nach wenigen Wochen bereits ausbleichen. Wer so arbeitet, hat sich seinen Bankrott redlich verdient.)
Der Kodachrome – Super-8-Filmer kennen ihn als Kodachrome 40 – dürfte der einzige Umkehrfilm gewesen sein, der je in einem Popsong besungen wurde. Paul Simon textete in den frühen Siebzigern: „I got a Nikon camera/I love to take a photograph/So mama don’t take my Kodachrome away“. Weil man beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, damals noch sehr empfindlich war in Sachen Schleichwerbung, wurde der schmissige Titel trotz Hitparadenplatzierung von diversen ARD-Hörfunksendern boykottiert. Gut, dass es schon Radio Luxemburg gab.
Stärken im pastellenen Spektrum
Paul Simon hatte sein Filmmaterial gut gewählt. Das Kodachrome-System basiert auf einer dreifachen Beschichtung des Materials, das im Labor mehrere Dutzend Bäder durchläuft. Diesem aufwändigen Verfahren verdankt sich die besondere, äußerst beständige Farbgebung. Mit dem unvergleichlich feinkörnigen, bereits vom Markt verschwundenen Kodachrome 25 und dem höher empfindlichen Kodachrome 64 konnte man bei Tageslicht Ergebnisse wie mit keinem anderen Film erzielen. Der Kodachrome zeigte seine Stärken insbesondere im pastellenen Spektrum. Eben diese Eigenschaft liegt quer zur heutigen Mode der blendend grellen Farbgebung, die von der Digitalfotografie geprägt wird und eine Entsprechung findet in der kindergeburtstagsbunten „Lichtkunst“, die viele unserer Innenstädte verkitscht.
Verursacht auch durch den Verlust der Körnigkeit des herkömmlichen Filmmaterials, entstand eine gleichförmige Hochglanzästhetik. Und das gleich en masse: Da in der Digitalfotografie keine Kosten mehr für Materialien anfallen, wird allseits wahllos drauflos geknipst. In dieser Flut verliert das einzelne Bild an Wert und Wertschätzung. Die Folge: eine lichtbildnerische Umweltverschmutzung sondergleichen. In einem Internet-Forum wagte ein Autor die These, mit der Abschaffung des Kodachrome verliere die Fotografie endgültig ihren künstlerischen Rang.
Das scheint ein wenig hoch gegriffen. Allerdings verändert sich der Charakter der fotografischen Kunst. Die besteht künftig nicht mehr darin, im richtigen Moment mit dem richtigen Filmmaterial, dem richtigen Objektiv und dem richtigen Filter den Auslöser zu drücken – ein Vorgang, der einen realen, unwiederbringlichen Augenblick festhält. Die neue Fotografie wird von der Nachbesserung am Computer beherrscht.
Automatisch erscheint das Bild nicht mehr als dokumentierender Ausschnitt der Realität, sondern als Produkt kunsthandwerklicher Tätigkeit, der man gewiss Kreativität zuschreiben kann. Aber die Aura des Authentischen, die fotografischen Meisterwerken eigen ist und uns in Erstaunen versetzt, ist im Zeitalter der technischen Manipulierbarkeit perdü. Harald Keller
Kommentare 27
Ist das nicht ein wenig zu negativ?
Ist es wirklich die Authentizität oder ist es nur das Nachtrauern, eine Sentimentalität? Meine ich Authentizität ernst, müsste ich doch eher den Weg von Polaroid beklagen, denn Sofortbildfilme sind nun wirklich sehr konkret - wobei; es gibt ja Ersatz.
Was den Kodak-Film betrifft, mag das schade sein, es ist aber eben auch nur ein Film. Wer auch weiterhin authentisch sein möchte (falls der Begriff gerechtfertigt ist), kann andere Diafilme nutzen - es gibt genug davon. Ein wirklicher Verlust ist übrigens der Scala.
Allerdings ist auch der analog aufgenommene Film nicht davor gefeit, nach dem Scan (und das geschieht schon lange so) elektronisch aufbereitet zu werden. Auch wurden Papierabzüge seit je her in den Dunkelkammern dieser Welt nachbearbeitet. Fotografische Authentizität ist also nur schwer nachprüfbar und oft wissen wir gar nicht, ob das Bild nun "echt" ist oder nicht. Es hängt auch ein wenig davon ab, was wir als "echt" begreifen.
Wenn man digital fotografiert, dokumentiert man einen Ausschnitt der Realität genau so, wie man es mit Film getan hätte - nur eben mit der Möglichkeit direkter Kontrolle und reaktionsschneller, weil man den "Film" am Wahlrad wechseln kann. An einer Mittelformatkamera muss man dafür immerhin das Magazin wechseln oder bei Kleinbild einen Zweitbody mit sich führen.
Ich halte Kunsthandwerk in der Bildproduktion für legitim - auch das Abwedeln, Maskieren und Nachbelichten, Ausflecken oder Tonen im Labor war schließlich über Jahrzehnte völlig normal. Nichts anderes tut der Fotograf heute am Monitor. Ob ein Bild authentisch ist, hängt vom Selbstverständnis des Fotografen ab - nicht von seinem Handwerkszeug.
Aus eigener Erfahrung: Der Kritik an den Laboren stimme ich leidgeprüft zu, sehe hier aber auch einen Markt für engagierte Labore, die dann die analogen Kunden übernehmen können. Man wird es ihnen danken - ich auch. Heute ist es ein Risiko, einem Labor, das man nicht kennt, einen Rollfilm in die Hand zu geben. Die Chancen stehen 50/50.
Kosten: In der Digitalfotografie fallen sehr wohl Kosten an - und zwar für die Datenhaltung, den/die Rechner, die Software. Das wird oft unterschätzt.
Es gibt übrigens immer noch gute Gründe für den Einsatz analoger Fotografie. Sie ist nicht gestorben und das ist auch gut so.
Na, Paul Simon möchte ich jetzt aber auch hören:
www.youtube.com/watch?v=ujhdf9_IO4w
'Kunsthandwerkliche Tätigkeit' wurde und wird im übrigen auch ausgeübt, wenn der Fotograf auf DEN Moment, DAS Licht wartete, der Realität einen bestimmten Bildausschnitt verpaßte, einen spezifischen Bildaufbau wählte oder einen Ausschnitt des eigentlichen Bilds vergrößerte. Außerdem hat ein Fotograf auch im Zeitalter der digitalen Bildbearbeitung die Möglichkeit, Bilder NICHT zu bearbeiten.
Ich halte es auch für eine gefährliche Illusion, daß vor der digitalen Fotografie nicht manipuliert und verändert wurde. Als Beispiel dafür das berühmte Bild von Nick Ut, das den Vietnamkrieg beenden half. Das Foto von dem Mädchen Kim Phuc, das schreiend vor Angst und Schmerz aus einem brennenden Dorf in Südvietnam läuft, ihr Rücken ist von Napalm verbrannt.
Veröffentlicht wurde diese Version:
www.iraqwar.co.uk/kimphuc2.jpg
Tatsächlich fotografiert wurden aber diese Bilder:
www.di-landro.de/napalm.htm
www.zeithistorische-forschungen.de/site/40208413/default.aspx#pgfId-1034642
Diese Bilder hätten niemals zum Krieg-beenden funktioniert, wären nie zu einer solchen Bildikone geworden, sondern Nick Ut und seine zahlreichen Kollegen wären eher des Voyeurismus und der unterlassenen Hilfeleistung beschuldigt worden. Was übrigens im Fall von Nick Ut und Kim Phuc nicht stimmt - Nick Ut brachte sie nicht nur ins Krankenhaus, sondern rettete ihr einen Tag später das Leben, indem er darauf bestand, daß sie endlich medizinisch versorgt wurde.
Die ganze Geschichte ist ein Krimi, da Kim Phuc keineswegs vom Napalm der US-Streitkräfte verletzt wurde, sondern es sich um 'friendly fire' der südvietnamesischen Armee handelte. Es gab aber später einen Amerikaner, John Plummer, der behauptete, er sei der Pilot gewesen und mit dem sich Kim Phuc sehr medienwirksam versöhnte - sie gründete nämlich später ein Kinderhilfswerk (und ist Friedensbotschafterin der Unesco) - Publicity kam auch ihr gelegen. All das fußt auf diesem manipulierten Bild.
www.digitaljournalist.org/issue0008/ng2.htm
www.zeithistorische-forschungen.de/site/40208413/default.aspx
Gefrorene Realität, also WAHRHEIT, waren Fotografien noch nie. Daß sie sich nun der 'Aura des Authentischen' entledigen, halte ich zugunsten der Erkenntnis einer naturgemäß beschränkten WAHR-NEHMUNG für allerhöchste Eisenbahn.
Oder ging's hier jetzt 'nur' um Kunst?
Ich fotografiere selbst bisher mehr oder weniger ausschließlich analog, entwickle Schwarzweißfilm selbst und ziehe sie in meiner Dunkelkammer selbst ab.
Das - entschuldigung, wenn ich das so deutlich sage - konservative Rumgehäule über die schlimme Digitalfotografie, die ja gar nicht mehr authentisch sei, hängt mir aber wirklich zum Hals heraus. Sicher, mit einer Digitalkamera kann man Unsummen von Fotos machen, kann jeder sein geknipse geballt, ohne auszusortieren ins Internet laden, ob es jemand sehen will oder nicht. Aber gleichzeitig bietet das Internet auch viel mehr Austauschmöglichkeiten, auch für Analogfotografen. Ich kann mich in Internetforen über Technik austauschen und dort meine gescannten und so gut wie möglich an das Original angepassten Bilder präsentieren und mich durch die Kritik verbessern.
Übrigens: Bearbeitung war auch schon in analogen Zeiten möglich (wenn auch wesentlich komplizierter und vielleicht nicht immer so elegant). Und sicher nutzen auch heute viele Künstler das aus. Meine Art Fotografie ist das auch nicht, aber ist das schlimm? Es gibt immer noch genug Fotografen (auch Digitalfotografen), die den Anspruch haben, ihre Bilder möglichst nicht zu bearbeiten bzw. nur an Kontrast und minimal an der Farbgebung zu drehen - und mit Verlaub: Ich mache in der Dunkelkammer auch nichts anderes. Und gab es nicht auch schon in analogen Zeiten Schnappschussfotografie? Ich erinnere mich nur zu gut an: "Mach mal noch ein Bild, falls das erste nichts wird!" Da hat man auch mal inflationär auf den Auslöser gedrückt. Ein Film hatte (und hat auch heute noch) zumindest in den letzten Jahren meist 36 Bilder und der Film wollte nach dem Urlaub voll sein. Und für solche Zwecke, für das einfache Erinnerungsschnappschussfoto (genaus wie für die Pressearbeit übrigens - und ich spreche da aus Erfahrung) ist eine Digitalkamera doch ein Traum.
Und zu den Analogen Filmen, die leider eingestellt werden: Sicher ist es traurig für alle, die einen FIlm wie den Kodachrome schätzen gelernt haben, wenn er eingestellt wird und je breiter das Angebot um so schöner. Ganz klar. Aber man sollte auch festhalten, dass auf dem inzwischen zur Nische gewordenen Analogmarkt (der, das muss ich gestehen, sich vor allem in richtung Schwarzweiss entwickelt) auch neue Filme, Papiere und Chemie entwickelt und produziert werden. Genannt seien Beispielhaft: Moersch Photochemie, Maco/Rollei und ADOX/Fotoimpex.
Und zur vermeintlichen Authentizität: EIn analoges, angeblich Authentisches Foto hat doch mit Authentizität überhaupt nichts zu zun. Es ist die pure Interpretation, eine 125tel Sekunde, die dann auch noch je nach Filmmaterial anders daherkommt, die mit Filtern bei der Aufnahme oder beim Abziehen in Labor oder Dunkelkammer noch einmal nach Gusto angepasst wird. Das ist so bei Streetfotografie, erst recht aber bei Studiofotos oder anderer gestellter Fotografie. Und ich Wette mit ihnen, ich würde ein Foto finden, bei dem sie nicht merken würden, dass es Digital ist und das ihrer Meinung nach "authentisch" ist.
Liebe Herr Keller,
seien Sie nicht so pessimistisch.
Die schon längst tot geweiten Polaroids wird es auch bald wieder geben (www.the-impossible-project.com/).
Bezüglich der sicher einzigartig anmutenden Kodakchrome-Optik: Auch oder gerade in der "digitalen Dunkelkammer" lassen sich Fotografien durchaus mit ästhentischer Intention entsättigen.
Ich fotografiere als Fotograf in Ausbildung noch viel analog, insbesondere Mittelformat. Dennoch scanne ich meine entwickelten Filme später ein und arbeite dann weiter am digitalen Negativ.
Im Farblabor tue ich im Prinzip auch nichts anderes. Nur habe ich dort weit weniger Möglichkeiten kreativ selbst einzuwirken. Die Möglichkeiten in der Reproduktion sind einfach beschränkter.
Und auch ein digital erzeugter Print kann meiner Meinung nach durchaus eine Benjaminsche Aura enthalten. Das hängt sicher am wenigsten von der Wahl des Trägermediums respektive von der Frage Chip oder Film ab.
Auch auf Negativ konnten schon immer unzählige belanglose Bilder "geknipst" werden, es war nur einfach kostenintensiver und damit einfach nicht jedem gegönnt.
Allerdings ist es doch gerade die editorische Arbeit mit den eigenen Bildern, die aus der Masse etwas Einzigartiges entstehen lässt. Und diese schon immer mühselige Selektion und Reduktion des Gesehenen auf den Punkt ist heute sicher nicht leichter.
Bildauswahl, Ausschnitt, Gradation, Farbtemperatur etc. sind noch immer zu fällende Entscheidungen, die jeder Fotograf selber treffen muss. Das war bei Robert Frank oder Stephen Shore so und ist es heute trotz digital arbeitender Fotografen nicht weniger.
Zu viele und durchaus oft zu bunte aussagearme Bilder sind, denke ich, dennoch kein Grund für den Meinung nach viel zu einseitig und zu häufig angebrachten und selten kenntnisreich reflekierenden Fotokultur-Pessimismus.
Lassen Sie sich den Spass am Fotografieren bzw. das Weltanschauen durch eine Linse nicht verdriessen.
mit besten Grüßen,
daniel
Ach Gottchen, Entschuldigung für die ganzen Tippfehler...man sollte einen Text eben immer doch noch ein zweites Mal lesen, bevor man ihn postet.
Lieber Daniel,
sag mal, weißt du, was mit der Website vom Impossible Project los ist? Die scheint offline zu sein. Haben die vielleicht doch dicht gemacht, oder sind umgezogen, also neuer Name oder so? Die Filme hätten doch jetzt in nächster Zeit fertig werden sollen, oder erinnere ich mich da falsch?
Grüße,
Christoph
Twitter weiß mehr: "our website is down right now. sorry for alarming those of you who thought Lady Gaga zapped it somehow ;) it'll be up again soon."
Hier gibts jetzt auch eine Diskussion zu Artikel und Kodachrome.
herr Keller,
ihren abgesang auf den kodakchrome in allen ehren. das die manipulation bereits am analogen bild möglich war, wurde ja bereits hinreichend belegt.
was in ihrem beitrag keine erwähnung gefunden hat, ist der fakt, das die fotografie durch nichts so demokratisiert wurde wie die digitalfotografie. selbst mit preiswertesten kameras ist jeder in der lage, technisch perfekte bilder zu machen und diese mit einfach zu bedienenden bildbearbeitungsprogrammen zu verändern und zu bearbeiten. eine möglichkeit, die in der analogen fotografie in diesem umfang nicht gegeben war.
ferner schreiben Sie:
"...Da böte sich eine lohnende Aufgabe für all die unabhängigen Fotolabore, die seit Erfindung der Digitalfotografie über Umsatzeinbußen klagen. (Sie könnten die Ausfälle durch Qualitätsarbeit wettmachen, liefern aber Abzüge voller Flecken, zerkratzte oder sogar eingerissene Negative, schlecht fixierte Positive, die nach wenigen Wochen bereits ausbleichen..."
ich weiss ja nicht, wo sie Ihre filme (so sie denn noch welche verwenden) verarbeiten lassen, aber die "unabhängigen" labore sind heute meist fachlabore, die eine durchgängig hohe qualität liefern. und selbst, wenn sie ihre filme beim discounter abgeben, landen diese filme im grosslabor und durchlaufen einen standardisierten prozess. schlecht fixierte positive werden sie von dort nicht bekommen, da es sich - auch bei analogen bildern - um digitale ausbelichtungen handelt.
Ich nutze derzeit - wenn ich mal analog unterwegs bin - den E100 und bin damit zufrieden. Es ist ja nun nicht so, dass die Entwicklung im analogen Bereich nicht weiter ginge und das ist auch gut so. Der Technik letzter Pfiff war nämlich auch der 64er nicht wirklich.
Falls übrigens jemand weiß, welches Labor in Berlin wirklich gut ist und Filme nicht über verdreckte Rollen durch alte Jauche zieht, würde ich mich über eine Info dazu freuen.
"und selbst, wenn sie ihre filme beim discounter abgeben, landen diese filme im grosslabor und durchlaufen einen standardisierten prozess."
Das lässt sich im Kleinbildbereich bestätigen. Meine Erfahrungen mit Großlaboren im Bereich Rollfilm sind da andere. Hier kam es tatsächlich dazu, dass die Chemie nicht mehr in Ordnung war, bzw. die Maschinen offenbar verdreckt. Die Folge waren streifige oder fleckige Negative. So etwas ist mehr als ärgerlich.
@ Uri
Meinen Dank meine Zustimmung zu Ihrem Kommentar.
Es ist irritierend, aber inzwischen glaubt jeder Digital-Camera Besitzer, er sein ein Künsler. Tatsächlich schreien einen diese Fotografischen-Missgeburten aus jedem Winkel an. Seit dem Einzug der digitalen Fotografie, ist mein Interesse am Fotografieren und an Fotografien erheblich gesunken.
Wie großartig, zeitlos wirken auf mich die Fotografien z.B. von Franz Schensky oder Ansel Adams.
Und wie grell kreischend dagegen das, was uns an zeitgenössische Fotografie entgegenstrahlt.Nicht immer, aber fast immer.
Auch im Bereich der zeitgenössischen Fotografie befinden wir uns im Umbruch. Ein guter Stil muss erst noch definiert werden.
für e6 kann ich
www.diaentwicklung.de/
empfehlen. der (meiner meinung nach) geringe preisunterschied zum discounter zahlt sich aus. die herren Gröger und Gerstenberg betreiben das labor seit 25 jahren und waren / sind immer noch anlaufpunkt berliner museumsfotografen.
Ich bin grade positiv überrascht wie viel Fotografen sich hier tümmeln. Würde mich mal interessieren was und wie ihr so fotografiert. Wie wärs mit einer kleinen Sammlung von Links zu den eigenen Fotoblogs o.ä. sofern vorhanden?
@ chrisamar
ich sehe das nicht so wie sie.
einhergehend mit der von mir beschriebenen demokratiserung der fotografie haben sich auch durch das internet die möglichkeiten der verbreitung von fotografien geändert. auch das sehe ich als einen teil dieser demokratisierung an.
und, wenn ich mir die anmerkung gestatten darf, ansel adams hat sicherlich grossartige bilder geschaffen, aber seitdem hat sich auch die fotografie weiterentwickelt.
@ cms
gerne.
Danke für den Tipp. Das scheint mal einen Test wert zu sein.
Ich bin ja kein Fotograf, nur ein Autodidakt.
Mit was ich fotografiere, kann ich aber sagen: Zumeist digital mit einer Vollformat-SLR. Ansonsten analog von 6x6 bis 6x9 an einem Mittelformat-Body oder an einer Fachkamera. Das eben so, wie es meine Zeit zulässt. Im Moment also eher selten.
Einen kleinen Bilderberg hier (blöder Scherz in diesem Magazin - ich weiß) fänd ich aber auch ganz interessant.
Bei Bilderberg denke ich immer zuerst hieran...
Weiterhin Offtopic, aber hier gibt's weitere Einblicke zur Bilderberg-Konferenz 2009 (in Englisch)...
@ uri
Diese Diskussion versuche ich so oft es geht zu vermeiden. Es ist wie mit den Hobby-Köchen.
Die Masse der Bilder, macht es ja nicht besser.
Eher schlimmer. Denn sie setzt das Qualitätsmaß ganz runter. Wenn ich die widerlichen, nachcolorierten Himmel sehe, welche schon Standard sind wie blaue Wände Naturaufnahmen schmücken. Da erledigt sich für mich auch schon eine ernsthafte Diskussion.
Es hat mehr als 1000 Jahre in unserer Zeitrechnung gedauert, bis Menschen eine 3. Dimension in ihrer Malerei erschaffen konnten. Möglich wurde das durch optische Sehrhilfen. Die Fotografie bleibt eindimensional. Das menschliche Auge sieht immer noch besser als jede Camera. Und ich kann sogar erkennen, wann ein Künstler ein Foto abgepaust hat.
Ein Bild entsteht im Kopf. Der menschliche Geist entscheidet über die Qualität. Nicht die Technik.
@ uri
Panoramamalerei
Dürfte Ihnen gefallen.
hallo chrisamar,
das möchte ich eigentlich so nicht stehenlassen.
vielleicht macht die masse der bilder die fotografien nicht besser, aber waren diese den vor der verbreitung durch das internet besser? oder haben wir sie nur nicht zu sehen bekommen weil sie, anstatt im internet aufzutauchen in familienalben und diakästen verschwanden oder in ihren drogeriemarkttüten blieben ohne je das licht einer erweiterten öffentlichkeit zu erblicken?
ich besuche gerne flohmärkte, besonders den am berliner mauerpark, und stöbere in alten fotoalben und diakästen. dort offenbaren sich manchmal schätze...
aber das ist ein anderes thema.
diese disskussion sprengt aber schon das ausgangsthema, vielleicht sollte ich doch einmal einen blogbeitrag schreiben.
panoramamalerei - da fallen mir spontan 3 stichworte ein: tübke. bauernkrieg. mühlhausen.
grüsse uri
@ Uri
Sagen wir mal so, dass www ist eine gute Sache. Aber wenn jemand eine Seite mit eigenen Fotos bestückt, dann bedeutet es nicht, dass die Fotos auch einen küntlerischen Wert haben.
Manchem kunstinteressiertem Hobby-Fotografen würde es nicht schaden, sich auch mit Kunstgeschichte und Malerei zu beschäftigen. Meiner Meinung nach, ist die Malerei der Zugang, der Schlüssel für gute Bilde. Ob mit der Kamera oder mit dem Pinsel.
Fotografie ist zur Massenware verkommen. Die Industrie lebt ja davon, den Leuten zu sugerieren, dass sie mit einer teuren Camera auch wertvolle Bilder machen. Das ist aber nicht so.
Fotografien sammle ich schon seit meiner Kindheit. Es ist eine Marotte von mir. Allerdings verkaufe ich die Bilder auch wieder. Einen Handel betreibe ich damit aber nicht. Jedenfalls im Moment nicht.
Panoramabilder
Sehr anspruchsvolle Aufgabe. Eine Lebensaufgabe. Es gibt einen Iraker ( er arbeitet in Deutschland ) der zerstört seine Panoramen nach der Show. Das finde ich ganz fürchterlich.
Aus gesundheitlichen Gründen bin ich dabei mich beruflich neu zu orientieren. Und ich glaube, ich sollte Dozentin werden.
Falls irgend jemand hier der Meinung ist, er würde gerne etwas von mir lernen wollen, bitte melden.
Honorare handel ich dann persönlich aus.
Einen Tipp gibt es noch konstenlos:
Es gibt in der Malerei beim Fotografieren nur 2 Zustände. Hell dunkel.
Referenzen:
Es gibt nur 2 Fotos von mir im www. Eines zeit einen Zwerg. Es wurde analog fotografiert nicht bildbearbeitet. Das andere heisst:"Kalista". Das habe ich mit einer handelsüblichen Kamera ( nicht mein Eigentum ), Anschaffungswert ca. € 100,-- fotografiert. Dieses Foto wurde als Favorit gewählt. Sie sagen, dass ist nicht viel wert. Ich sage: Unter Millionen von Fotos im www als Favorit gewählt zu werden, dass ist schon eine ganze Menge.
Lieber CMS,
besten Dank für die Links!
off topic, falls die Flohmarktbilder mal zuviel werden sollten - gibt's einen Ort dafür: das Fachgeschäft für vergessene Privatfotografie.
antville.medien.uni-weimar.de/fotothek/