Abschied vom Objekt

Blickwechsel Die Kategorien der Feministischen Filmtheorie orientieren sich an klassischen Geschlechterbildern. Ein Plädoyer für neue Perspektiven
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Mit einem Paukenschlag beginnt das aktuelle Heft von Frauen und Film, wenn im Editorial gefragt wird, »ob Feminismus tatsächlich baden gegangen ist.« Im Kontext der 1974 gegründeten, dezidiert feministischen Filmzeitschrift wirkt die Frage eher verbittert als offen gestellt, und man muss nicht weit lesen, um die Wurzel des Übels zu finden: Feminismus sei Geschichte, Frau eine historische Kategorie, eine klare Ausrichtung auf die Praxis der Kritik sei nicht mehr gegeben. Zeitgemäß könne man vielmehr Weiblichkeitskonstruktionen analysieren oder Gender Studies betreiben. Wer feministische Diskussionen verfolgt hat, mag sich bei diesen Stichworten an bereits zehn Jahre zurückliegende Debatten erinnert fühlen, die mit dem Aufkommen eines (de)kon