Abwarten lernen

Tschernobyl Was wir für Fukushima aus dem Unglück von vor 25 Jahren lernen können: das Zappen einstellen. Beim Namen genannt werden die Dinge erst viel später
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Eine große deutsche Tageszeitung hat mir gerade mitgeteilt, dass sie kein Interesse an Fukushima habe, weil sie „in Ermangelung kenntnisreicher Nahaufnahmen“ alles dazu als kompensatorische Berichterstattung empfinde – und daher außerdem zum Tschernobyl-Jahrestag schweigen wolle.

Das ist eine zumindest vom Ansatz her erstaunliche Haltung in diesen Tagen, da die Medien von dem Thema „Kraftwerksunglücke“ beherrscht werden. Rund um die Uhr werden Zeitungsleser und Fernsehzuschauer mit Erklärungen darüber bombardiert, was einen Gau von einem Super-Gau unterscheidet. Aus allen Schlupflöchern werden Experten hervorgezogen, die nachvollziehen sollen, was in Fukushima abgelaufen sein könnte und in Tschernobyl wahrscheinlich passiert i