Abziehen, aber nicht kapitulieren

Afghanistan USA und NATO sind zehn Jahre nach dem Sturz der Taliban in eine kaum mehr haltbare Situation geraten, weil sie eine illegitime Regierung stützen, die diskreditiert ist
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Seit über 30 Jahren herrscht am Hindukusch Krieg – davon das letzte Jahrzehnt unter maßgeblicher Beteiligung der USA, Deutschlands und anderer NATO-Staaten. In Nordamerika und Westeuropa gab es weit gespannte Erwartungen, dass die Intervention vom Oktober 2001 zum Sturz der Taliban und zu stabilen, friedlichen wie demokratischen Verhältnissen führen würde. Daran gemessen hat die NATO den Krieg verloren: das Land am Hindukush ist auch zehn Jahre nach dem westlichen Kriegseintritt weder friedlich noch stabil. Ansprüche auf Demokratie wurden diskret entsorgt.

Seit Beginn des Jahres 2010 folgen USA und NATO einer neuen Strategie, doch hat sich die Lage seither weiter zugespitzt: Der gerade vorgelegte Report des UN-Generalsekretärs stellt fest, dass es 20