Ach, Gott

Porträt „Gott lebt, aber er ist nur noch Text für mich“, sagt Shahin Najafi. Er hält sich in Köln versteckt: Gegen den iranischen Musiker wurden vier Fatwas ausgesprochen
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Beinahe schüchtern betritt er den Raum. Nichts an der schmalen Person erinnert an das coole Gebaren des Rappers, das in den Medien so präsent ist. Er ist gekleidet in ein Flanellhemd und Jeans, er spricht leise. Und während des Gesprächs über Gott und die Welt vergisst man schnell, wie gefährdet er ist.

Shahin Najafi versteht und spricht gut Deutsch. Besteht einmal Erklärungsbedarf, springt sein Freund und Manager, ein Deutsch-Iraner, ein. Inzwischen hat er schon oft erzählt, warum er sich hier, bei Köln, seit drei Monaten versteckt halten muss, weil ihm eine Todesdrohung im Nacken sitzt: Er wird von iranischen Ayatollahs der Blasphemie und Beleidigung des zehnten Imam, Ali al Hadi an-Naqi, beschuldigt, der im neunten Jahrhundert lebte, als Nachf