Ach ja, die Rache

Fatalismus Zülfü Livanelis Roman trauriger Roman "Katze, Mann und Tod"
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Hoffnung ist ein Fremdwort für Sami Baran, die Hauptfigur des jüngsten Romans des türkischen Autors Zülfü Livaneli. Es gab sie nie in seinem Leben. Nicht einmal als er sich jung, gesund und temperamentvoll in seiner Heimatstadt Istanbul, durchs Leben schlug. Sie gibt es jetzt auch nicht, wo er sich alt, krank und erschöpft im kalten schwedischen Exil in einem Krankenhaus aufhält. Hoffnung war ein abstraktes Gefühl, das sich nie in seiner inneren Welt entwickelt hat. Er kann ohne sie tagelang in seinem einsamen Exilleben in einem abgenutzten Sessel sitzen und nur seine kränkelnden Augenlider in einem Spiegel betrachten. Draußen ist kaum etwas zu erleben: Menschenleere, geometrisch verlaufende Straßen, Betonbauten, nassgrauer Himmel, tie