Ach, Junge

Film In „Lara“ kann Corinna Harfouch mit einem spöttischen Lächeln Welten zerstören
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2019

Ein Kind ist seinen Eltern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert – ein Abhängigkeitsverhältnis, das man auch als Erwachsener nie ganz abstreifen kann. In erster Linie will ein Kind uneingeschränkt geliebt werden. Was aber, wenn die Mutterliebe nicht ganz so bedingungslos ist? Wenn die Eltern eigene Brüche und ungestillte Sehnsüchte als Last mit sich herumschleppen und sie der nächsten Generation vererben?

Für die Kinder ist dieses Erbe oft ein Mühlstein, den sie aufgebürdet bekommen und der es ihnen schwer macht, den eigenen Weg zu finden. Die Folgen mangelnder elterlicher Empathie lassen sich deshalb häufig in Jugendämtern und Gerichtssälen betrachten. Im Fall von Lara führen sie direkt in den Konzertsaal. Dort hat Viktor