Acht Jahre arbeitslos

Der Held von Magdeburg Andreas Ehrholdt, bislang vom Leben nicht verwöhnt, hat seine Rolle gefunden
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Eines Nachts, Mitte Juli, wusste Andreas Ehrholdt, was zu tun ist. Der 42-Jährige zog die Bettdecke beiseite, schlüpfte in seine schwarzen Filzlatschen und ging nach nebenan ins Wohnzimmer. Er setzte sich an den braunen Holzschreibtisch mit den vielen Schubfächern, schaltete den Computer ein und öffnete kurz darauf ein Word-Dokument. "Schluss mit Hartz IV - heute ihr, morgen wir", schrieb Ehrholdt hinein. Es war ein Aufruf an alle "friedlichen und demokratischen Bürger". Der arbeitslose Bürokaufmann zog das Miniaturplakat 200 Mal über den Kopierer, dann steckte er das Bündel Papier in seine Aktentasche und legte sich zufrieden schlafen.

Wenige Tage später, am 26. Juli 2004, gegen 17 Uhr, saß Andreas Ehrholdt auf einer Parkbank am Magdeburge