Adler wie Tiger

SPORTPLATZ Skispringer fristeten jahrelang ein Schattendasein am Rande des medialen Interesses. Das war durchaus gerecht, denn die Monotonie dieses Wettbewerbs ...
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Skispringer fristeten jahrelang ein Schattendasein am Rande des medialen Interesses. Das war durchaus gerecht, denn die Monotonie dieses Wettbewerbs ist an Langeweile eigentlich nur durch Bobfahren zu überbieten. Doch nachdem es hierzulande erstens einen Siegertypen gibt (Martin Schmitt), der zweitens einigermaßen sympathisch ist, folgte zum neuen Jahrtausend drittens der Verkauf der Übertragungsrechte an einen Privatsender (RTL). Das hat Folgen. Weil die Erwartung von Siegen die Quote erhöht, muss das an sich harmlose Geschehen nach allen Regeln der Kunst zum Großereignis gedehnt werden. Wer Geld verdienen will, darf nicht zu schnell fertig sein. Ein Sprung dauert zwar weiterhin nur etwa zehn Sekunden. Bei 50 Startern, von denen 30 den zweiten Durchgang erreichen,