Ätzende Massen

Theater Ein Warschauer Bühne inszeniert Adolf Hitlers „Mein Kampf“ – als Reaktion auf den sich einnistenden „nationalen Sozialismus“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2019

Was können wir mit diesem Buch machen, verfasst von dem größten politischen Verbrecher der Menschheitsgeschichte, der just in diesem Werk seine Rassenideologie, den blutigen Mordfeldzug des Zweiten Weltkrieges und den Holocaust literarisch-agitativ vorzeichnet? Die Veröffentlichung verbieten, sie mit historisch-kritischen Kommentaren der Öffentlichkeit preisgeben – oder ein Theaterstück inszenieren. Letzteres hat sich der junge polnische Regisseur Jakub Skrzywanek mit seinem Team am Warschauer Teatr Powszechny vorgenommen, einer für ihre politischen Inszenierungen bekannten Hauptstadtbühne. Seit Ende März spielt dort ein sechsköpfiges Ensemble Mein Kampf. Die Aufführungen sind seither stets ausverkauft. Festivals in Rumänien