Afrika ernst nehmen

Emigration aus Verzweiflung Und paternalistisches Geschwätz aus Europa
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Da ist sie also wieder, die vermutete Vorhut jener afrikanischen Migrantenwelle, vor der man in Europa schaudert. Hunderte Flüchtlinge haben, teilweise unter Einsatz ihres Lebens, versucht, die spanischen Enklaven Ceutá und Melilla in Marokko zu erreichen. Für kurze Zeit wird der mediale Scheinwerfer wieder auf die Misere des schwarzen Kontinents gerichtet, der weitere Ausbau der "Festung Europa" wahlweise beklagt oder gefordert. Besonnenere Zeitgenossen erinnern immerhin an die Ursachen: Es sind keine Glücksritter, die sich da über Tausende von Kilometern unter schlimmsten Umständen nach Norden durchschlagen, sondern Verzweifelte, die dem wirtschaftlichen Elend ihrer Länder entkommen wollen. Und dann fällt auch das Zauberwort vom "Marshall-Plan f