Afrika verleugnet sich nicht

AFRIKA Der Schweizer Schriftsteller und Soziologe Jean Ziegler über die Suche nach vorkolonialer Erfahrung und den Abschied von einem »globalisierten Killerkapitalismus«
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Ethnische Gewalt entlädt sich auf dem Schwarzen Kontinent nicht länger nur in Bürgerkriegen, die auf das Territorium eines Staates beschränkt bleiben. Gerade die Konflikte in Kongo (Kinshasa), in Ruanda, Uganda und Burundi, zwischen Äthiopien und Eritrea oder entlang der angolanisch-kongolesischen Grenze deuten daraufhin, daß eine mit der Kolonialisierung entstandene Staatsstruktur hier und da zur Disposition steht. Bisher werden die damit verbundenen Konfrontationen nahezu ausschließlich gewaltsam ausgetragen. Dennoch - Jean Ziegler besetzt die schwarzafrikanischen Kulturen mehr denn je mit dem »Prinzip Hoffnung«.

FREITAG: Der Zusammenbruch des kommunistischen Osteuropa hatte in Afrika Anfang der neunziger Jahre eine ungeheure Hoffnung auf Demok