Alaa teilt sein Glück

Westjordanland Ein junger Palästinenser bittet zum Wandern durch die Berge. Für Stunden lassen sich Wut und Trauer des Alltags vergessen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2015

Tagsüber überschlagen sich die Stimmen der vielen Händler, wenn sie ihre Orangen und Datteln anpreisen, die Süßigkeiten oder ihre Hühnchen. Nun aber, in der Frühe, ruht der Souk. Alaa Hamoz genießt den stillen Moment, nur seine Schritte sind zu hören, wie er einen Fuß vor den anderen auf die noch feuchten Pflastersteine setzt. Er weiß, dass ein aufregender, auch anstrengender Tag vor ihm liegt. Vor Nervosität hat der 24-Jährige in der Nacht kaum geschlafen. Hat er den Kompass dabei, für alle Fälle? Hat er die Telefonnummern der Busfahrer? Am wichtigsten ist die Anmeldeliste, die gefaltet in seiner Hosentasche steckt. Auf ihr stehen mehr als 150 Namen von Männern, Frauen, Jungen und Mädchen aus Nablus. Sie