Aldi-Tüte

A–Z Bis Herbst will die Discounterkette die legendäre Aldi-Tüte abschaffen. Das Design stammt vom Münchner Künstler Günter Fruhtrunk, dem sein lukrativer Auftrag peinlich war
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2018

A

Aneignung Vor zwei Jahren begann das Pariser High-Fashion-Label Vetements damit, das Rad der Kommerzialisierung von Arbeiterkulturen ein wenig weiter zu (über-)drehen, indem es T-Shirts, die in Design und Material exakt dem entsprachen, was der DHL-Paketbote zur täglichen Arbeit trägt (inklusive Original-Logo), für etwa ein halbes Monatsgehalt des besagten Auslieferers verkaufte.

Die neueste Entwicklung in diesem Segment besteht nun darin, Taschen herzustellen, die Discounter-Plastiktüten nachempfunden sind. Dieser Kunstgriff, das früher einmal als „Türkenkoffer“ stigmatisierte Utensil einer vermeintlichen Unterschicht zum Statement der Ultradistinktion für die Supereingeweihten emporzuheben, bekommt nun von allen Seiten groß