Joe Bidens Ansprache war Balsam für die Millionen Menschen, die vier Jahre lang tagtäglich entsetzt waren über den Realityshow-Mann im Weißen Haus. Dieser hatte bei seiner Amtseinführung über einen „neuen Nationalstolz“ gesprochen, über „Amerika zuerst“ und das „amerikanische Massaker“, das sich in den USA zugetragen habe.
Joe Biden nun rührte zu Tränen der Erleichterung. Er zog Register, die Politiker gern ziehen, und sprach von der Einzigartigkeit einer zur Führung bestimmten Nation. Und von der „großen Nation“, die mit Zuversicht und Einigkeit alles bewältigen könne. Die Rede war jedoch mehr als Pathos vor einem Fahnenmeer am Kapitol, bewaffneten Nationalgardisten und Gästen mit Gesichtsmaske: Biden ging es um Demokratie. Er hat zur Einigkeit aufgerufen und unzweideutig die schweren Krisen angesprochen, den Klimawandel, Rassismus, Covid-19.
400.000 Tote
Er sprach vom „Aufschrei des Planeten“, der um sein Überleben ringe, vom Aufstieg des Extremismus, von weißem Herrschaftsdenken und einheimischem Terrorismus, „die wir konfrontieren müssen und besiegen werden“. Und er verurteilte eine Kultur, in der Fakten manipuliert und erfunden werden. Politik müsse kein „tobendes Feuer“ sein. Und: Die politischen Kräfte, die „uns teilen, sind nicht neu“. Die US-Geschichte sei eine des Ideals von Gleichberechtigung einerseits und des Rassismus und der Angstmache andererseits.
Das kann man nicht überbewerten: Biden hat bei seinem Auftritt und bereits am Vorabend bei einer Gedenkveranstaltung das Leid anerkannt, das die Virus-Pandemie gebracht hat. Mehr als 400.000 Amerikaner sind tot. Für die vorherige Regierung haben diese Toten nicht existiert, es gab keine Trauer, keine Solidarität. Das schuf Raum für wilde Verschwörungstheorien von der Ungefährlichkeit des Virus und der Diktatur des Staates bis hin zu Trumps fixer Idee, dass ihm die Wahl am 3. November gestohlen worden sei.
Man hörte keine Rede mit Programmpunkten, sondern eine Präsentation der mächtigen Symbolik. Der weiße Country und Western-Star Garth Brooks sang die Gospelhymne Amazing Grace, Jennifer Lopez Woody Guthries This Land is your Land und Lady Gaga die Nationalhymne. Schließlich sprach die vielen Zuschauern unbekannte 22-jährige Amanda Gorman ihr nach dem rechtsextremen Sturm auf das Kapitol vollendetes Gedicht The Hill we climb (Der Hügel, auf den wir steigen). Es ist ein Aufruf zum Handeln: Wir werden nicht umkehren.
Ob das funktionieren wird mit der Einheit? Von Seiten der Republikaner gibt es noch wenige versöhnende Stimmen. Versöhnung durch falsche Kompromisse kann sich Biden nicht leisten. Stunden nach der Vereidigung hat er eine Serie von Entscheidungspapieren unterzeichnet. Den Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko gestoppt und das Einreiseverbot für Menschen aus bestimmten muslimischen Ländern aufgehoben. Die USA sind dem Klimaabkommen von Paris wieder beigetreten. Das Weiße Haus hat den Weiterbau der Keystone XL-Ölpipeline unterbunden. Ein massives Covid-19-Hilfspaket ist entworfen, ebenso eine umfassende Reform der Einwanderungspolitik.
Teilhabe unerlässlich
Die USA würden an einem „historischen Punkt“ von Krise und Herausforderung stehen, sagte der neue Präsident. Für ein besseres Zusammenleben brauche die zerrissenen Nation „ein bisschen Toleranz und Demut“. Das richtet sich gegen den Zeitgeist der vergangenen vier Jahre. Bei all den schönen Worten: US-Amerikaner werden nur mitgehen, wenn sie das Gefühl haben, dass sie wirklich teilhaben an Politik und Wirtschaft.
Die Leute, die Bidens Wahlsieg nicht anerkennen wollen, würden dann an Einfluss verlieren wie auch ihr Anstifter, der nun in Florida residiert. Erste Schritte sind gemacht.
Kommentare 30
Leider kann ich nicht beurteilen, ob die Inthronisierung von Herrn Biden vor allem Symbolik gezeigt hat. Dazu hätte ich sie mir anschauen müssen.
Wer sich ein wenig in Politik und Geschichte der Neuzeit auskennt, kann wissen, dass im Zeitalter von Massenmedien und Unsozialen Netzwerken Symbolik vor Inhalten kommt. Nahezu überall, fast weltweit.
Insofern ist diese Aussage ein "Muster ohne Wert".
Davon ab wünsche ich Herrn Biden und seiner Mann-Frau-Schaft Mut und Entschlossenheit zu BeFRIED(EN)ung und Einigung des Landes. International könnte weitere Zurückhaltung nicht schaden. Deutschland braucht keine US-Atomwaffen und auch keine Brückenköpfe für Drohnen-Einsätze auf FREMDEM Territorium.
Gegen "schöne Worte" ist im Übrigen nichts zu sagen - wenn die entsprechenden Taten folgen.
Statt Sonntagreden zu halten, sollte der Bellizist und 46. Präsident der USA besser umgehend die Zerstörungskriege beenden, die er zu verantworten hat.Joe Biden war als US-Senator vehementer Verfechter von US-Militärinterventionen, etwa in Serbien 1999 oder in Afghanistan 2001. Und auch bei der Entscheidung, im Irak einzumarschieren und Saddam Hussein zu stürzen, spielte Biden eine entscheidende Rolle. 2003 präsentierte US-Außenminister Colin Powell der Welt angebliche Beweise dafür, dass der Irak über Massenvernichtungswaffen verfüge, doch die wurden nie gefunden. Die US-Regierung hatte die Welt belogen. George W. Bush hatte bei seinen Plänen einen mächtigen und einflussreichen Verbündeten, den demokratischen Senator Joe Biden, der einen Einmarsch im Irak schon Jahre zuvor gefordert hatte.
Biden war als Vizepräsident unter Barack Obama nicht nur für die Kriege im Jemen, in Libyen, Afghanistan und anderen Ländern mitverantwortlich. Er holt nun Lobbyisten eben jener Industrie ins sein Regierungsboot, die unmittelbar von diesen "ewigen Kriegen" der USA profitiert. Als Obamas Vizepräsident hat Joe Biden zudem die Ukrainepolitik bis zum Sturz des prorussischen Staatschef Janukowitsch im Februar 2014 maßgeblich bestimmt.
So einen Mann laudatieren Sie noch?
Gegen Biden ist Trump ein Waisenknabe. Die Spaltung der USA hatte lange vor Donald Trump begonnen.Seine Wahl im Jahr 2016 war nur vor dem Hintergrund der Verschärfung der sozialen Gegensätze in den USA möglich. Viele traditionelle Arbeiterwähler der Demokraten wechselten in das Lager der Republikaner, da sie zu Recht die Präsidentschaft von Barack Obama mitverantwortlich für ihr Schicksal machten, die von führenden Demokraten wiederholt verunglimpft und gedemütigt worden waren.
Der Bellizist und 46. Präsident der USA, der Katholik Joe Biden, hat das Blut Hunderttausender Kriegtote an den Händen, präsentiert sich als Frühstücksdirektor und ist doch ein politischer Scharfmacher. Um das zu wissen, braucht es nicht seine Antrittsrede - der Mann hat eine 78-jährige Vita, die ganz überwiegend durch Vernichtung von Menschen gekennzeichnet ist.
Hoffnung, Anstand, Heilung, Güte und Gemeinsamkeit beschwor der neue Präsident in seiner ersten Rede nach der Vereidigung. - Empörend angesichts seiner Vita.
Zur Info: wir haben 2021 - und jeder Mensch trägt das Potenzial für Veränderungen in sich. Auch Sie.
Jetzt die Taten früherer Tage zu geißeln, halte ich für denkbar unklug. Wenn Biden NEUE Fehler macht, können wir noch lange genug jammern, kritisieren, schimpfen, wehklagen.
Von der 100 Tage Schonfrist haben Sie schon gehört. Sie können die Zeit zum Schärfen der - sprachlichen - Seziermesser nutzen. Glück auf!
Ein Mann mit einer derartigen zerstörerischen Vita, die Hunderttausenden Menschen das Leben gekostet hat, gehört geächtet. Der hat seine sozialen Rechte verwirkt.
Dass so ein Mann überhaupt US-Präsident werden konnte, ist die Krönung der Perversion.
Sie sollten Ihre Position hinterfragen.
Es ist für mich unerträglich, dass Menschenrechtsverbrecher, wie sie die Vereinigten Staaten von Amerika für ihren ewigen Krieg immer wieder krönen, so viel Unterstützung erfahren.
Wenn Sie mir Unterstützung von Biden unterstellen, zeigt sich offenkundig: Sie haben meine Aussagen nicht verstanden. Oder möchten sie nicht so verstehen, wie ich sie meine. (Über Vergessen rede ich hier nicht.)
Was das Schärfen angeht, korrigiere ich mich gerne: es geht wohl mehr um Feintuning.
»Wenn Biden NEUE Fehler macht, können wir noch lange genug jammern, kritisieren, schimpfen, wehklagen…
Von der 100 Tage Schonfrist haben Sie schon gehört.«
Wie ist das denn anders zu werten als „Unterstützung von Biden“ – der Mann gehört geächtet.
Ist Ihnen eigentlich noch nicht aufgefallen, wie sehr der Wertewesten Herrn Putin ächtet, mit konstruierten Narrativen?
@Michael Jäger
Meine Einwände zielten in allererster Linie an die Überschrift des Artikels die imho einen grundfalschen Tenor hat: Die "Führungsrolle".
Ob nun Trumps "Great Again" oder Bidens "Leadership", beides ist gleich gefährlich und gleich veraltet, Amerikas Führungsrolle hat sich als historischer Irrtum gezeigt, für alle Seiten. Angesichts der inneren Verwerfungen der USA eine äußere Führungsrolle zu erwarten ist irrwitzig, diese Führungsrolle ausfüllen zu wollen zeugt von maximaler Hybris. Wenn ich viele ("linke" wie "rechte") Kommentare lese und auch sehe, was Entscheider wie Heiko Maas zum besten geben, wird einem Angst und Bange: Das psychologische Konzept des "mehr desselben". So substanzlos, wie sich danach gesehnt wird, werden wir immer mehr Übertreibungen und Inszenierungen benötigen, um das Bild des "Leaders" stimmig zu halten, die erste gab es am 6.1. zu bestaunen. Den Herausforderungen des Klimawandels (und auch der derzeitigen Corona-Krise) lassen sich imho nur mit "Kooperation auf kleiner Ebene" und Dezentralisierung begegnen, no more "Greatness". Was das auf der Micro-Ebene bedeuted, dazu kann man sich Herrn Bidens Vita, seine Kabinettszusammensetzung oder einfach Flegels Kommentare weiter oben anschauen. Biden geht es mit seiner "Grat Nation" eben nicht um Demokratie, es ging den amerikanischen Eliten noch nie um Demokratie, weder im eigenen Land, noch international. Letztlich ist es einfach nur die Illusion alter weißer Männer von der eigenen Wichtigkeit.
@drummy-b: Falscher Artikel, sorry, zu viele Tabs ^^
Ächtung? Gut. Gründe gibt es ja übergenug. Aber noch erpressen die uns (z.B. mit NorthstreamII). Wie sollte eine solche Ächtung aussehen? Der Mann will heilen, sagt er. Wir dürfen gespannt sein. Naja, ich bin das jetzt nicht so sehr.
Peter Hacks
"Mordor
Zwischen zwei Weltgewässern liegst du da,
Heimstatt des Terrors, Mordamerika."
Sicherlich ist Ihnen aufgefallen, dass ich auch Aussagen und Handlungen von Putin in Schutz nehme. Und zwar dann, wenn ich davon überzeugt bin.
Ein Freifahrtschein stelle ich KEINER Person oder Nation aus. Machtpolitische Polaritäten finde ich seit fast 50 Jahren albern.
Gerne erinnere mich an meine - erfolgreiche - Verhandlung in Sachen Kriegsdienstverweigerung wie auch die - erfolglosen - Anwerbversuche der Stasi in den 1970ern und 1980ern.
Der Platz zwischen den Stühle ist unbequem, aber gewollt und passend für mich.
"Soziale Ächtung" ist im Übrigen ein Begiff, unter dem Sie mich niemals antreffen werden. NEVER EVER.
Und nun zu etwas gänzlich Anderem ...
Worin liegt eigentlich "die Einzigartigkeit einer zur Führung bestimmten Nation" begründet?
Gib es darüber einen globalen Konsens? Wann und wo wurde der ggf. hergestellt?
P.s. Selbsternennungen zählen NICHTS.
Im Prinzip hätte auch Bugs Bunny die Präsidentschaftswahlen in den USA gewinnen können. Weil es seit der Abwahl dieses einen Amtvorgängers (seinen Namen werde ich nie mehr ausschreiben!) eh‘ nur noch bergauf gehen kann.
Ich hoffe, dass es jetzt wirklich wieder aufwärts geht mit den USA. Obwohl ich a) nicht so recht glauben kann, dass Joe Bidden einfach die Wirkung einer grossen Reset Taste haben wird und b) auch nicht unbedingt an die Notwendigkeit einer US-amerikanischen Führungsrolle in der Welt glaube. Diese Idee scheint mir doch recht veraltet zu sein.
Gestern verfolgte ich die Amtseinführung von Joe Biden, sah Lady Gaga und den - trotz Corona - bei den Amis nicht fehlen dürfenden Glamour und da war mir wieder einmal so klar, wie peinlich diese Politshows sind...trotz Erlösung von Trump.
Noch ein kurzer Nachtrag, wenn ich an diese Showveranstaltung denke....Dieser "American way of life" hat die ganze Menschheit mit soviel Konsumscheisse und deren Folgen überzogen...und dieser vorgelebte Lebensstil hat seine Auswirkungen auf die Kaufentscheidungen der Mehrheit der Menschen. Diese Politik ist führend in der Produktion kapitalistischen Begehrens und hat leider immer noch wachstumsbedingt viele Nachahmer. Und auf diesem Feld ist der Mensch, wir, nie ganz allein, sondern immer umgeben von dieser Aura des " Yes, we can". Und da darf dann die Glamourshow nicht fehlen. Die Prosa des Geldes hat schon längst die Prosa der Herzen entzaubert. Und diese Leute haben nur Zahlen im Kopf und aus Zahlen kriechen fast nur kalte Wünsche für das Zuviel und sie machen nicht glücklich. Isabel Allende hat das einmal in einem Interview sinngemäß so ausgedrückt...vor einem Walmart sitzt ein verletzter Obdachloser...jemand bleibt vor ihm stehen und meint, dass er verletzt sei und einen Arzt brauche und geht weiter...um es böse auszudrücken.." nice to meet you"...man spürt förmlich, aus kalten Herzen kommt ein kalter Wortschatz...
Unsinn kann man nur mit Sinn schreiben. Unfug.
Mehr fällt mir zu Ihren Trump-Fan-Boy-Kommentaren nicht ein.
"...aus kalten Herzen kommt ein kalter Wortschatz." Und eiskaltes, egoistisches Tun.
Dabei sollte natürlich nicht unterschlagen werden, dass, so habe ich das immer mal wieder gelesen, in den USA von privaten Initiativen viel, viel Sozialarbeit geleistet wird. Auch die USA sind nicht der Hort des ultimativ Bösen. Nützt natürlich den zusammengebombten Vietnamesen, Irakern, Syrern... überhaupt nichts. Und offensichtlich nicht mal den Bürgern der USA.
Lous Armstrong:https://www.youtube.com/watch?v=bMF0FDMVwPE
Lennon: Imagine
https://www.youtube.com/watch?v=VOgFZfRVaww
Sicher, aber ist das wirklich mehr als der sympathische Soundtrack zur bitteren Realität?
Aber Drewermann wird niemals Papst. Bernie Sanders niemals US-Präsident. Robert Habeck (sehr, sehr wahrscheinlich) niemals Bundeskanzler. (So wenig wie Gysi). Vielleicht ist Kamala Harris ein klitzekleiner Hoffnungsschimmer? Vielleicht, aber das Problem nicht nur bei den USA ist doch unendlich viel tiefer zu suchen.
Und wir lauschen zu den Feiertagen ergriffen Beethovens Neunter:Alle Menschen werden Brüder (und Schwestern bitte sehr). Seit wievielen Jahrzehnten mittlerweile? Das ist "unsere" Verlogenheit, die "uns" doch auch nicht stutzen lässt. Aber Schiller hat ja auch nichts davon geschrieben, wann das mit den Brüdern und Schwestern der Fall sein soll....
Für mich hat es nichts mit Verlogenheit zu tun, wenn Wünsche und Sehnsüchte keine Realität werden. Man nennt es auch Machtverhältnisse: die Einen haben Macht, die Anderen Ohnmacht.
Wow! Kann das wahr sein? Ist schon so lange her, dass es mal gute Nachrichten gab...
https://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-joe-biden-will-abruestungsvertrag-new-start-mit-russland-verlaengern-a-c2523c0b-5162-4c4e-9ccc-51747ada2059
"die Einen haben Macht, die Anderen Ohnmacht."
Stimmt, so lässt sich alle Geschichte und Politik erklären. Pech gehabt. "Wehe den Besiegten!" sozusagen.
Die Einen werfen Bomben aus 10 km Höhe, die, die unten überlebt haben, sammeln die Reste dann zusammen.
Die Einen verbreiten ihre Halbwahrheiten und Lügen und die Anderen müssen sehen, wie sie mit dem Dreck zurechtkommen.
Die Einen betreiben weltweit regime changes, die Anderen können sich fragen, wo ihr Land, ihre Kultur usw. geblieben sind.
Macht und Ohnmacht eben! So gehts ja im Grunde seit Jahrtausenden. Warum dann eigentlich all diese "linke" oder "rechte" Aufregung?
Meine Großmutter (Jg.1900) überlebte die Wende um einige Monate und fasste das so zusammen:Na, nun sind eben mal wieder die Anderen an der Macht.
Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
Oder finden Sie bei mir etwas von "Pech gehabt"?
All die schönen Worte
"... von mächtiger Symbolik wertgelegt"
Sehe ich ähnlich,
allein die Kulisse (in römisch-katholischer Tradition mit dem Petersdom, äh ... Kapitol im Hintergrund) erinnerte mich an den Osterauftritt des Papstes.
Der Katholik Biden benutzt die Kulisse der Macht im Stile eines Gottesstaates und bedient seinerseits den Nationalismus wie sein Vorgänger Trump. Darüber wird sich Kaczynski sehr freuen!
Es stehen sich wie vor der Reformation in Europa jetzt bibeltreue Evangikale (Trump Anhänger) und Katholiken gegenüber. Als wäre die Spaltung durch Rassismus allein nicht schwierig genug, gießt man zusätzlich Öl ins Feuer, und vielleicht ist der Zeitpunkt der Abwanderung der NRA aus dem Sündenpfuhl New York nach Texas hier auch nicht zufällig gewählt.
Der Aufruf an die Nation, die Krise zu stemmen mit den Worten: "Es gibt nichts, was ein Amerikaner nicht kann..." wurde schon in Deutschland zu Kaiser Wilhelms Zeiten vor dem I. Weltkrieg benutzt und ich hoffe meine Vorahnung wird sich niemals bewahrheiten.
Auf jeden Fall liess die Antrittsrede des neuen Präsidenten vieles zu Wünschen übrig, wenig konkrete Ankündigung um Versöhnung einzuleiten beziehungsweise eine Reconquista des Trump Clans (ob unter einer Partei der Patrioten oder sonstwie) in vier Jahren zu verhindern.
Abschliessend ist dieser Auftritt Bidens als "Make America great again" light zu bewerten.
All die schönen Worte
"... von mächtiger Symbolik wertgelegt"
Sehe ich ähnlich,
allein die Kulisse (in römisch-katholischer Tradition mit dem Petersdom, äh ... Kapitol im Hintergrund) erinnerte mich an den Osterauftritt des Papstes.
Der Katholik Biden benutzt die Kulisse der Macht im Stile eines Gottesstaates und bedient seinerseits den Nationalismus wie sein Vorgänger Trump. Darüber wird sich Kaczynski sehr freuen!
Es stehen sich wie vor der Reformation in Europa jetzt bibeltreue Evangikale (Trump Anhänger) und Katholiken gegenüber. Als wäre die Spaltung durch Rassismus allein nicht schwierig genug, gießt man zusätzlich Öl ins Feuer, und vielleicht ist der Zeitpunkt der Abwanderung der NRA aus dem Sündenpfuhl New York nach Texas hier auch nicht zufällig gewählt.
Der Aufruf an die Nation, die Krise zu stemmen mit den Worten: "Es gibt nichts, was ein Amerikaner nicht kann..." wurde schon in Deutschland zu Kaiser Wilhelms Zeiten vor dem I. Weltkrieg benutzt und ich hoffe meine Vorahnung wird sich niemals bewahrheiten.
Auf jeden Fall liess die Antrittsrede des neuen Präsidenten vieles zu Wünschen übrig, wenig konkrete Ankündigung um Versöhnung einzuleiten beziehungsweise eine Reconquista des Trump Clans (ob unter einer Partei der Patrioten oder sonstwie) in vier Jahren zu verhindern.
Abschliessend ist dieser Auftritt Bidens als "Make America great again" light zu bewerten.
Ich kenne Sie nicht. Aber ich bitte Sie. Als ob es hier um Ihre oder meine (Un)Möglichkeiten sich in den relativ luxuriösen deutschen Verhältnissen einzurichten ginge.
Wäre Ihnen die Familie weggebombt worden oder dank irgendwelcher Santionen verhungert, würde Sie das mit der "Schönheit" ganz sicher völlig anders sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=wRD1NE-y28Q
ab 6:30
Damit ist vieles gesagt.
...jetzt habe ich extra die Zeitung gewechselt, und hier sind genauso viele Trolle unterwegs??
Nach jahrelangem Kampf mit unzähligen Windmühlenflügeln in verschiedenen Foren bin ich dazu übergegangen, mit meinen verbliebenen Energien ökonomisch umzugehen.
Es wird nicht klar, was Sie mir sagen möchten.
Muss ich oder meine Familie erst weggebomt werden, um über Krieg schreiben zu dürfen? Muss ich selbst kriminell sein oder Opfer eines kriminellen Übergriffs werden, um mich dazu zu äußern?
Die von Ihnen festgestellten "luxuriösen deutschen Verhältnisse" sind für viele alles andere als luxuriös: Sind Sie ein Apologet der 'relativen Armut', der deutsche Kritiker lieber zum Schweigen bringen möchte, weil die Armut anderswo noch VIEL KRASSER ist?
Es gibt strukturelle Verhältnisse. Das ist das Eine. Und individuelle Bedingungen, unter denen jeder in diesen Verhältnissen ANDERS lebt. Das ist das Andere.
Einer der größten deutschen Philosophen sagte einst:
"Das Sein bestimmt das Bewusstsein".
Dies gilt auch heute noch.
"Einzigartigkeit einer zur Führung bestimmten Nation"
Das lässt Schlimmes befürchten, vor allem in Südostasien. Biden war schon früher ein Befürworter der militärischen Durchsetzung der US-Hegemonie. Dazu hat er auch die richtigen Leute in hohe Positionen berufen, z. B. Avril Haines.
Das macht deutlich, dass es um eins nicht ging oder geht:
"Biden ging es um Demokratie"
Die USA sind von einer Demokratie auf sehr vielen Gebieten sehr weit entfernt. Auch wenn er zunächst einige richtige Entscheidungen getroffen hat, so ist das mehr Ausdruck eines kulturellen Kampfes. Zur Stärkung und Verbreitung einer Demokratie braucht es ganz andere Entscheidungen, aber die wird es nicht geben. Dafür ist die Mehrheit des Demokraten-Establishments zu reaktionär.
"Vielleicht ist Kamala Harris ein klitzekleiner Hoffnungsschimmer? "
Man darf nicht übersehen, dass auch ein näher an den ethnischen Realitäten der USA zusammengestelltes Biden-Kabinett ein neoliberales und imperialistisches Kabinett bleibt. Sicher, es ist viel angenehmer eine Kamala Harris anzusehen als diesen grenzdebilen Alleinunterhalter der letzten vier Jahre. Aber es kommt entscheidend darauf an, welche Politik betrieben wird. Die wird sich so schnell nicht ändern.
ja ;)
Sehe ich auch so. Ist eben die Frage, wann und wie diese neoliberale und imperialistische Politik geändert wird? Für eine solche Änderung braucht es ja Anlässe und Gründe und die große Profitmaschine darf (und kann!) nicht ausgeschaltet werden. Der Meinung werden jedenfalls deren Profiteure sein. Und also substantielle Veränderungen verhindern, wo immer es geht.
Grundsätzlich glaube ich ja, dass alle Länder ihre sehr spezifischen Kontinuitäten haben. RU den Zaren, USA so eine Art Cowboy. China hat jetzt wohl einen modernen und geschickteren Mao. Deutschland wäre einem König/Kaiser/Führer vielleicht nicht mehr so ganz abgneigt. Indien wird das Kastenunwesen (seit dem 2.Jhd b.C.! (lt.Wiki)) nicht los. Diese Liste ließe sich sicherlich sehr verlängern.
Biden wird nicht der Wundertäter und Heiler sein können, der er in Maßen vielleicht sogar sein will. Die Gegenkräfte, selbst gegen seine sehr erwartbare altbekannte imperialistische Politik, werden sich mit Sicherheit wieder berappeln.
Vielleicht ??? wird dann der Klimawandel samt sozialen und wirtschaftlichen Folgen die große Kraft von Veränderungen werden. Aber das könnten durchaus nicht jene sein, von denen Greta u.a. so reden. Die Rüstungsindustrie läuft jedenfalls auf Hochtouren....
So ist das dann immer wieder in diesen Foren. Man versucht, verständlich zu formulieren und erntet oft Unverständnis.
Zur Verlogenheit:
D ist Waffenexporteur Nr.4 (?). Und redet ständig vom Frieden. D hat dieses HartzIV-Elend samt dem wohl größten Niedriglohnmarkt in Europa. Und hält das tatsächlich für eine Leistung (die es allerdings wiederum auch ist). D redet von Umweltschutz und Bio-Landwirtschaft. Und betoniert "fröhlich" die Landschaften zu. Vom Tierelend ist nicht zu schweigen. D hat seit Jahrzehnten ein höchst fragwürdiges Bildungssystem, weiß aber, dass sich mit der Bildung vieles entscheidet. uswusf.
Natürlich müssen Sie nicht samt Familie "weggebombt" werden, um sich äußern zu können. Wie kommen Sie darauf? In D kann jeder sich zu (beinah) allem äußern. U.U. schneidet eben der Moderator was weg.
Natürlich will ich nicht die hiesige Armut mit Hinweis auf schlimmere Verhältnisse wegreden. Wie denn auch?
Meine allerdings, dass persönliche Betroffenheit den Erkenntnisgewinn enorm beschleunigen kann. Und sollte! Braucht man sich doch bloß mal vorzustellen, man selbst sitzt Mitternacht mit 50 Menschen in einem dieser Mittelmeerschlauchboote. Mit leerem Bauch und nur mti einem Zipfel Hoffnung. Oderoderoder.
"...Was sind das für Zeiten, wo ein Gespräch über Bäume fast Ein Verbrechen ist Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!..." Der Satz gilt doch immer noch. Mir ist das höchst auffällig. Und vor allem, wenn ich dann immer wieder diese Feiertagslyrik höre. Auch und gerade die zu Bidens Inauguration.
Demut und Empathie könnten uns allen vielleicht aufhelfen. In jeder Hinsicht! Aber das sind so meine Träumereien. Weiß ich ja.
Dass Joe Biden gar kein Agenda hat, ist das Problem. Das ist den Demokraten auch bewusst. Die Gefahr, dass Trump in 4 Jahren noch einmal gewinnen könnte, treibt sie sichtlich um. Vielleicht gelingt ihnen ja eine (absurde) Amtsenthebung eines Nichts-Amtsinhabers, die das verunmöglichen würde.
Ob sie damit aus dem Schneider wären, steht auf einem ganz anderen Blatt. Sie brauchen in 4 Jahren nach einer Biden-Amtsperiode ohne Agenda eine neue Kandidatin oder einen neuen Kandidaten mit einer Chance gegen denjenigen (wohl kaum eine Frau), den die Republikaner dann aufstellen werden. Das dürfte ein "uphill battle" werden, vermutlich gegen einen Nicht-Trump noch mehr als gegen den dann ja schon uralten Trump.