Alle Räume sind schon da

Film „Der Wert des Menschen“ zeigt die Kälte des Arbeitsmarkts. Allein die Kamera macht keine Hoffnung auf Veränderung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2016

Sitzt ein Mann beim Arbeitsamt. Oder im Bewerbungstraining. Oder im Büro der Bankangestellten oder beim Bewerbungsgespräch auf Skype oder im Personalraum. Der Film Der Wert des Menschen besteht aus solchen Szenen. Situationen, die bereits hergestellt sind, wenn die Kamera sich zuschaltet; Interaktionen, deren Ausgang von Anfang an klar ist, weshalb sie selten bis zum Ende gezeigt werden müssen. Stattdessen hält man sich eine Weile in ihnen auf: zwei, drei, vier Minuten, die mitunter sehr lang werden können, auch weil Einstellungswechsel nicht zum ästhetischen Repertoire dieses Films gehören.

Modellierte Zeitordnung

Der französischen Filmkritik ist zu Der Wert des Menschen, im Original eigentlich: Das Gesetz des Marktes (La loi du marché), kaum meh