Allein gelassen

Kommentar Für Orhan Pamuk steht die Politik nicht im Vordergrund
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Dass die Verleihung des Literaturnobelpreises 2006 an Orhan Pamuk mit der Verabschiedung des Gesetzes in der französischen Nationalversammlung zusammenfiel, das die Negierung des Genozids an den Armeniern unter Strafe stellt, löste in der Türkei keine Freude aus, sondern bot gewissen Kreisen einen Vorwand, alte Streitfragen aufzuwärmen. Die Intellektuellen teilen sich bei dem Problem zwar in zwei Lager. Dennoch wurden das Talent des Schriftstellers sowie sein Einfluss in den achtziger und neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts hervorgehoben.

Die damalige junge Generation hatte versucht, das Trauma des Militärputsches von 1980 mit den Büchern von Orhan Pamuk zu verarbeiten. Insbesondere der in Deutschland noch nicht veröffentlichte Roman Cevdet Bey ve Og