Allein unter Millionen

Kunst am Bosporus Kein Orientalismus, nirgends: Künstler entdecken Istanbul als Laboratorium der globalisierten Weltkulturen. Die Ausstellung "Istanbul-Stipendiaten" in Kreuzberg
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Malerische Reise in Konstantinopel und an den Ufern des Bosporus. So nannte Ignaz Melling einst seine Stadtansichten von Istanbul. 1782 hatte sich der junge deutsche Künstler, der in Straßburg Malerei und Architektur studierte, nach Istanbul aufgemacht. In 48 Stichen zeichnete er ein Porträt der Stadt. Glaubt man Orhan Pamuk blickte Melling „nicht von außen auf Istanbul, sondern von innen“. Seine detailgetreuen Bilder, Stadtansichten ebenso wie fiktive Querschnitte des Sultansharems etwa, findet der türkische Literaturnobelpreisträger noch heute „einfach wunderbar“.

Die Empathie, die Melling vor fast 250 Jahren für die berühmte Stadt aufbrachte, findet sich in Bildern, die zeitgenössische Künstler von dem Istanbul von