Alles auf Anfang

Alter Unsere Autorin löst den Haushalt ihrer Mutter auf: Ein ganzes Leben in Kisten gepackt, um dem Zimmer im Hamburger Pflegeheim ein Stück Heimat zu geben. Zwischen Puppen und Hochzeitsbildern erinnert sie sich an ihre Familiengeschichte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2021

Am frühen Donnerstagabend geht es los im VW-Bus über die Elbbrücken Richtung Süden. Es ist der Oktober vor der Pandemie. Die Rauchfahnen aus den Industrieschornsteinen, die Hafenkräne, die Gebirge aus Schiffscontainern, von den Frachtern abgeladen, verabschieden mich. Ich habe zwei Tage und das Fassungsvermögen eines T4, um unter den Besitztümern meiner Mutter, die nach Hamburg umziehen wird, die essenziellen herauszusuchen.

Bisher wohnt sie 700 Kilometer entfernt. Mit Glück habe ich für sie ein Zimmer im Pflegeheim gefunden, in einer Villa an der Elbchaussee mit Hängebuchen vor dem Fenster. Das Sozialamt Reutlingen zahlt auch für diese noble Adresse. Meine Mutter kann unmöglich aus der Alterspsychiatrie, wo sie mit kurzen Unterbre