Alles auf eine Karte gesetzt

USA Das neue Verteidiger-Team des 1981 zum Tode verurteilten afro-amerikanischen Journalisten Abu Jamal präsentiert einen Auftragstäter und eine überraschende Tatversion
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Wer in der US-Mainstream-Presse nach neuen Informationen zum Fall Mumia Abu Jamal sucht, findet derzeit so gut wie nichts. Das ist schon merkwürdig, denn gerade in den vergangenen Wochen hat es für den 1981 unter grotesken Prozessbedingungen wegen eines Polizistenmordes zum Tode verurteilten schwarzen Journalisten eine Reihe überraschender - um nicht zu sagen wundersamer - Entwicklungen gegeben.

Es war Ende Februar, als Mumia Abu Jamal plötzlich sein langjähriges New Yorker Verteidigunger feuerte, an dessen Spitze der renommierte Anwalt Leonard Weinglass stand. Vergleichsweise unbekannte und erkennbar weniger kompetente Verteidiger haben inzwischen den Fall übernommen. Anfang Mai dann erklärte sich ihr Mandant nach fast 20 Jahren des Schweigens in dieser