Alles Event, alles egal

Literatur Marius Goldhorn wollte keinen Poproman schreiben, doch er fängt den Zeitgeist fulminant ein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2020
Vielleicht noch ein Foto auf Instagram posten und gut ist
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Foto [M.]: Hulton Archive/Getty Images

Arnold ist alles gleich egal. Oder: Ihm ist alles gleich wichtig. Je nach Lesart. Terroranschläge, Kiffen, Casual Sex, irgendein Ausschlag auf dem Körper, Partys, Demonstrationen, ein Stromausfall in der ganzen Stadt. Ein Artischockenfestival! Arnold, der Hauptprotagonist aus Marius Goldhorns großartigem Debütroman Park ist Mitte 20 und sein Leben ist eher ein passives Existieren als ein aktives Gestalten des Selbst und der Umgebung.

Arnold klickt und scrollt und wischt sich durchs Internet und durch den Alltag, landet irgendwann bei den absurdesten Themen und vergisst alles recht schnell wieder. Die Gewichtung der Themen spielt längst keine Rolle mehr. Arnold ist emotional abgestumpft, so scheint es. Er konsumiert Informationen wie Fast Food und scheidet einige in