Alles gelogen, alles erzählt

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Die Dichter lügen. Schön wär´s, dann gäbe es in letzter Zeit nicht so viele Prozesse von Leuten gegen Bücher, die sich darin wiedererkannt haben wollen. Vielleicht fühlen sie sich unvorteilhaft beschrieben. Doch im Deutschen gilt ja Höflichkeit gerne als Lüge. Nicht leicht für die Dichter. Nicht nur ihnen hilft da ein Bändchen der Düsseldorfer Philosophin Simone Dietz über Die Kunst des Lügens. Durch Klarheit der Argumentation unterhaltsam, führt sie zwischen Werbung und Politik, Angeberei und Selbstbetrug durch die Abgründe und Untiefen des Sprachspiels, um den "Dämon der Uneigentlichkeit" zu entzaubern. "Ein Büblein klagt seiner Mutter: ›Der Vater hat mir eine Ohrfeige geben.‹ Der Vater ab